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Von Felicitas Friedrich
Wer war Halim Dener? Um diese Frage wird bis heute in der Erinnerung an den 16-jährigen Kurden, der 1994 aus politischen Gründen aus der Türkei nach Deutschland floh und zwei Monate später von einem deutschen SEK-Beamten erschossen wurde, gestritten.
Ayşe Güvendiren widmet sich der Erinnerung an Halim Dener als einer dichten Textur, an der verschiedene politische und zivilgesellschaftliche Akteure weben. Sie montiert die verschiedenen Interpretationen der Figur Halim Deners zu einer Kakophonie, in der deutlich wird: Es lässt sich nicht einfach auf eine Erinnerung an Halim Dener zugreifen, die nicht je schon mit politischen Interpretationen seiner Person verbunden ist.
Denn wie der Mythos von Goliat und David setzt sich der Fall Halim Deners als Geschichte der Geschichte einer Geschichte zusammen. In ihm verknüpfen und überlagern sich Dimensionen der Gewalt: Halim Dener floh vor der Verfolgung, die ihm in der Türkei als politisch aktivem Kurden drohte, nach Deutschland. Dort hatte eine Anti-Terror-Gesetzgebung nicht nur zum Verbot der PKK und ihr nahestehender Organisationen geführt, sondern auch zu einer Kriminalisierung prokurdischer Vereine. Eine konservative Asyl- und Migrationspolitik der 1990er Jahre befeuerte Rassismus in der Öffentlichkeit und in staatlichen Organen. Die rechtsextremen Anschläge auf die Asyl- und Vertragsarbeiter*innenunterkünfte in Hoyerswerda 1991, sowie in Rostock-Lichtenhagen und Mölln 1992 fallen in den politischen Kontext, in den Halim Dener floh.
In Ayşe Güvendirens Bearbeitung wird der Mythos von David und Goliat zur Darstellungsform einer konflikthaften Erinnerung an Halim Dener. Drei Erzähler*innen und ein Live-Musiker spielen im Verlauf des Abends in verschiedenen Versionen den Zweikampf zwischen Riesen und Hirtenjungen durch. Wie verändert sich die Erzählung von Sieger und Besiegtem, wenn mit ihr auf den Fall Halim Dener geblickt wird?
Felicitas Friedrich
»Was, wenn die Erzählung irrt? Der Riese siegt, der Hirtenjunge stirbt?«
Mikaîl Ezîz schrieb und komponierte vor sechs Jahren ein Lied in Erinnerung an Halim Dener. Hören Sie hinein:
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