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Fanny zu Reventlow

Foto: Münchner Stadtmuseum

Wird 1871 in Husum geboren. 1893 geht sie nach München, wo sie von Anton Ažbe im Malen unterrichtet wird. 1896 veröffentlicht sie erstmals im „Simplicissmus“, 1900 beginnt sie an einem autobiografischen Roman zu arbeiten, der 1903 veröffentlicht wird und erhält Zutritt zu dem Kreis der Kosmiker um etwa Alfred Schuler sowie dem Kreis um Stefan George. 1903 zieht sie mit zwei Männern in eine Wohngemeinschaft, lebt auch sonst sehr emanzipiert, bekommt ledig ein Kind. 1910 geht sie Ascona in Italien, zunehmend in finanzieller Not. Auch dort schreibt sie Romane, von denen ihr letzter, „Der Selbstmordkomplex“, erst nach ihrem Tod veröffentlicht wird. 1918 stirbt sie in Locarno an den Folgen eines Fahrradunfalls.

Svetlana Belesova über Fanny zu Reventlow:

Fanny Liane Wilhelmine Sophie Auguste Adrienne Gräfin zu Reventlow - was für eine faszinierende Frau, so scheint sie mir zumindest nach allem, was ich über sie gelesen habe. Ich könnte aufzählen, was mich an ihr beeindruckt, aber stattdessen führe ich lieber zwei Zitate von ihr an: „Die beste Vorsorge für das Alter ist, daß man sich nichts entgehen läßt, was Freude macht. Dann wird man später die nötige Müdigkeit haben und kein Bedauern, daß die Zeit um ist“. „Vielleicht brächte ich es so weit, in Glanz zu leben, aber ich hätte dann alles andere nicht, meine absolute Freiheit und mein Leben für mich.“

So frei, unnachgiebig, furchtlos und voller Sehnsucht und Lebensfreude wäre ich auch gern.

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