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Gabriele Reuter

Wird 1859 in Alexandria (Ägypten) geboren, ihr Vater ist damals Sekretär des preußischen Konsulats in Ägypten, die Familie reist viel. 1872 ziehen sie zur Tante nach Althaldensleben bei Magdeburg. Nach dem Tod des Vaters im gleichen Jahr hat die Familie mit Geldproblemen zu kämpfen. Gabriele Reuter soll zur pädagogischen Arbeit ausgebildet werden, muss die Ausbildung jedoch 1873 wegen Geldmangels abbrechen. Angeregt von der geistigen Atmosphäre bei einer anderen Tante in Weimar, beginnt sie mit dem Schreiben, veröffentlicht etwa in der Magdeburgischen Zeitung. Sie und ihre Mutter ziehen nach München, wo sie durch Emma Merks Salon mit den anderen Akteurinnen der Frauenbewegung in Kontakt kommt. 1895 veröffentlicht sie den Roman „Aus guter Familie“, 1896 tritt sie dem „Verein für geistige Interessen der Frau“ bei, wirkt dort bis 1898 im Vorstand mit. 1897 wird sie ledig Mutter und ist literarisch in den nächsten Jahren sehr produktiv. 1941 verstirbt sie in Weimar.

Julia Gräfner an Gabriele Reuter:

Kürzlich habe ich in Maggie Nelsons Roman „Die Argonauten“ gelesen:

„Ist Schwangerschaft an sich schon queer, insofern sie den „normalen“ Zustand eines Menschen grundlegend verändert und eine radikale Intimität mit dem eigenen Körper (wie auch eine ebenso radikale Entfremdung von ihm) zur Folge hat?“

Was für ein Gedanke, was für eine gute Frage! Findest du nicht? Was „queer“ ist willst du wissen?

Und ich danke Dir von Herzen für Deine Gedanken, für Deinen Entwurf, Deinen Versuch zu leben.

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