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Ika Freudenberg

Foto: Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv

Wird 1858 in Raubach bei Neuwied geboren und lässt sich zur Pianistin ausbilden, übt diesen Beruf jedoch nie aus. 1892 kommt sie bei einer Generalversammlung des Frauenvereins „Reform“ in Wiesbaden mit der Münchner Frauenbewegung in Berührung und lernt dort Anita Augspurg und Sophia Goudstikker kennen. 1894 zieht sie nach dem Tod ihrer Mutter nach München, wo die beiden leben. Sie schließt sich der Frauenbewegung an und wird 1896 Präsidentin des „Vereins für geistige Interessen der Frau“. 1899 zieht sie nach deren Trennung von Anita Augspurg zu ihrer Partnerin Sophia Goudstikker. Sie schreibt Aufsätze zu feministischen Themen, die in Zeitschriften der Frauenbewegung veröffentlicht werden. Ab 1903 veröffentlicht sie auch Bücher, 1911 ihr letztes Buch „Die Frau und die Kultur des öffentlichen Lebens“, es soll die breite Masse der Frauen ansprechen. 1912 stirbt Ika Freudenberg an Brustkrebs.

Jelena Kuljić als Ika Freudenberg:

Liebes Tagebuch, Ika hier.

Ich träumte gestern, ich wäre ein Vogel. Alle meine Freundinnen und ich waren ein Schwarm der Schwalben, die gen Wärme flogen. Anita hat sich irgendwann Richtung Osten von uns getrennt. Richtung Sturm. Ich musste aber an den Schwarm denken. Ich habe leider nicht geschafft alle mitzunehmen, manche mussten zu Hause bleiben, um unsere Nester in Ordnung zu halten bis wir zurückkommen. Ich wusste, dass nicht alle den Winter überleben, was hätte ich aber machen können?! Die Weltordnung darf man doch nicht zu sehr stören…

Und dann… bin ich gestorben…einfach so… ohne den Süden zu erreichen… Ich erinnere mich noch, dass ich gedacht habe, hätte ich nur mehr Zeit in der Natur verbracht…

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