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Carry Brachvogel

Foto: Münchner Stadtmuseum

Wird 1864 in München geboren, 1887 heiratet sie Wolfgang Brachvogel. Sie bekommen zwei Kinder, 1892 stirbt ihr Ehemann, danach beginnt sie zu schreiben. 1895 veröffentlicht sie ihren ersten Roman, „Alltagsmenschen“. Die Emanzipation der Frau dominiert ihre weiteren Werke und auch ihr Leben. Unter anderem schreibt sie als Feuilletonistin für die „Wiener Zeit“. 1903 ist sie Mitglied im „Verein für Fraueninteressen“, in dessen Vorstand sie zehn Jahre später gewählt wird. Gemeinsam mit Emma Haushofer-Merk gründet sie den Verein Münchner Schriftstellerinnen. Nach deren Tod übernimmt sie den Ersten Vorsitz des Vereins. 1933 wird von Mitgliedern des Vereins ihr Rücktritt beschlossen und sie wird mit einem Publikationsverbot belegt, der Verein wird aufgelöst. 1942 werden sie und ihr Bruder nach Theresienstadt deportiert, wo sie nur vier Monate nach ihrer Ankunft verstirbt.

Lucy Wilke über Carry Brachvogel:

Ich fühle mich Carry Brachvogel verbunden, weil es einige Parallelen in unseren Erfahrungswelten gibt, soweit man so etwas überhaupt vermuten kann. Freiheit und Selbstbestimmung sind keine Selbstverständlichkeit, sondern ein sehr kostbares Gut. Deshalb bin ich Carry für ihren unermüdlichen Einsatz sehr dankbar. Ich bewundere Carrys Humor und hätte gerne ihre Augen gesehen, wenn sie sagt: „Ich bin dämonisch!“

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