Foto: Maurice Korbel

MK:

Hungry Ghosts

Eine Farce über komplizierte Biografien von Anna Smolar und Ensemble (UA)
Regie: Anna Smolar

 Schauspielhaus
 Premiere: 22.10.2022
 1 Stunde 45 Minuten
 Deutsch, mit englischen Übertiteln
 Do-Sa: 15-45€, So-Mi: 10-40€, unter 30 Jahren jede Platzkategorie: 10€
 Schauspielhaus
 Premiere: 22.10.2022
 1 Stunde 45 Minuten
 Deutsch, mit englischen Übertiteln
 Do-Sa: 15-45€, So-Mi: 10-40€, unter 30 Jahren jede Platzkategorie: 10€

Eine Theatertruppe probt ihr Stück, eine Farce; es soll komisch, virtuos und einfach brillant sein: Tür auf, Tür zu, der Liebhaber, der Ehemann, die Nachbarin, und so weiter. Doch die Proben stocken, aus unerfindlichen Gründen hat die Hauptdarstellerin ihre Komik eingebüßt, sie hat körperliche Symptome. Ihre Schmerzen stören sie und irgendwann auch alle anderen Kollegen bei der Arbeit, und das zehn Tage vor der Premiere! Doch allmählich stellt sich heraus, dass die Signale ihres Körpers ein Schlüssel zu einer sorgsam verdrängten Geschichte sind, die gar nicht zu ihrem eigenen Leben gehört, sondern auf seelische Wunden in den vorangegangenen Generationen der Familie.

Die polnische Regisseurin Anna Smolar, bekannt für ihre Stückentwicklungen, in denen die Schauspieler tief in die Gestaltung ihrer eigenen Rollen mit einsteigen, begibt sich mit „Hungry Ghosts“ auf eine musikalische und choreografische Reise in unsere Seelenlandschaft: Was fordern die Geister der Vergangenheit – je besser wir sie versteckt halten? Dass individuelle, aber auch kollektive Traumata sich bis zu vier Generationen übertragen, in dem sie sich in unsere Zellen einschreiben, ist bewiesen. Bewiesen ist aber genauso, dass seelische Wunden heilbar sind, ähnlich wie körperliche Wunden. Wie also durchbrechen wir den Zirkel unheilvoller Wiederholungen von seelischer Gewalt? Welche Sprache sprechen unsere Körper, wenn wir anders zuhören und unser beständiges Funktionieren unterbrechen? Anna Smolar verbindet in diesem Stück Erkenntnisse der Epigenetik mit dem Vergnügen an einer virtuosen Komödie. Und was wir nicht aussprechen können, wird gesungen.

  • Regieassistenz Melina Dressler
  • Bühnenbildassistenz Nikolai Kuchin, Leonard Mandl
  • Kostümassistenz Leika Lütke, Kira Marx
  • Soufflage Sandra Petermann
  • Inspizienz Hanno Nehring
  • Dramaturgiehospitanz Lara Bos
  • Live-Übersetzung Shannon Harris
  • Übertitelung Agentur SprachSpiel - Yvonne Griesel
  • Übersetzung Übertitel Shannon Harris
  • Übersetzung Mira Marcinów Yvonne Griesel (SPRACHSPIEL), Dragana Spasic, Andreas Volk
  • Übertitel-Operator*innen Linda Hou, Fernanda von Sachsen Gessaphe
  • Technische Produktionsleitung Jonas Pim Simon
  • Künstlerische Produktionsleitung Constantin Weidenbach
  • Bühnenmeister Josef Hofmann
  • Bühnenmaschinerie Stephan Preusser
  • Licht Franziska Erbe, Tankred Friedrich, William Grüger, Parthasarathi Sampath Kumar
  • Ton Viola Drewanz, Wolfram Schild
  • Maske Brigitte Frank, Sylvia Janka
  • Kostüm Pavla Engelhardtova, Lotta Goeden, Marija Ruzic, Angelika Stingl
  • Requisite Anette Schultheiss, Sabine Schutzbach
  • Schreinerei Josef Friesl, Stefan Klodt-Bussmann
  • Schlosserei Friedrich Würzhuber, Jürgen Goudenhooft, Stephan Weber
  • Tapeziererei Tobias Herzog, Maria Hörger, Anja Gebauer
  • Malsaal Evi Eschenbach, Jeanette Raue, Ingrid Weindl
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Texte und Materialien zur Produktion „Hungry Ghosts“

Pressestimmen

„Slapstick und Neurologie, diese Kombination muss man sich erst einmal ausdenken. Es ist ein grundsätzlich von musikalisch Hochbegabten gestalteter Abend, an dem schließlich alle ihre Geister loswerden und tanzen.“

Süddeutsche Zeitung • 24.10.22

„Und so fragt sich „Hungry Ghosts“ von Anna Smolar tief in ein existentielles Thema hinein und fächert es zugleich mit großer poetischer und szenischer Fantasie in viele Facetten auf. Ebenso verwirrt wie beglückt verlässt man ein Theater, das noch lange in einem nachhallen wird.“

Bayerischer Rundfunk • 23.10.22

„Aus Tanz, Text und Gesang erwächst allmählich ein Sog des Irrealen, der bedrohlich und faszinierend zugleich wirkt.“

Münchner Merkur • 25.10.22