Foto: Francesco Giordano

MK:

Eine Jugend in Deutschland

Stück für Schauspieler*innen und Puppen nach dem Roman von Ernst Toller
Regie: Jan-Christoph Gockel

 Schauspielhaus
 Premiere: 16.10.2020
 2 Stunden (ohne Pause)
 Deutsch mit englischen Übertiteln
 Stroboskopeffekt
 10 bis 41 Euro, 8 Euro ermäßigt
 Schauspielhaus
 Premiere: 16.10.2020
 2 Stunden (ohne Pause)
 Deutsch mit englischen Übertiteln
 Stroboskopeffekt
 10 bis 41 Euro, 8 Euro ermäßigt

Ernst Toller und seiner Generation wird ihre Jugend durch den Ersten Weltkrieg geraubt. Wütend und mit verzweifeltem Mut versuchen sie 1918/19 einem verwüsteten Land eine politische und menschliche Perspektive zu geben. In München wird 1919 die Räterepublik ausgerufen. Die Versammlung von 50.000 Körpern erstreitet im öffentlichen Raum demokratische Rechte, formuliert vorher nie Gedachtes. Doch die Versuchungen des Totalitären sind zu groß. Das Neue krepiert. Die Inszenierung sichtet die Flaschenpost einer ungeheuerlichen Vergangenheit und verknüpft sie mit der brandaktuellen Frage von revolutionären Versuchen heute, in Belarus und anderswo. Jan-Christoph Gockel spürt im Prinzip einer sechsteiligen Serie Tollers rastlosem Künstlerleben nach und wirft mit einem Mashup aus Puppenspiel, Film, Schauspiel und Musik einen Blick auf Tollers vergessenes Gesamtwerk.

  • Technische Produktionsleitung: Jonas Pim Simon
  • Bühnenmeister: Trevor Nelthorpe
  • Beleuchtung: Michael Barth, Tankred Friedrich, Weronika Patan, Katrin Langner
  • Requisite: Robert Herrmann, Heidemarie Sänger, Dagmar Nachtmann
  • Bühnenmaschinerie: Daniel Capellino
  • Video: Ikenna David Okegwo, Dirk Windloff
  • Ton: Katharina Widmaier-Zorn, Anthony Hughes
  • Maske: Paula Bitaroczky, Sylvia Janka, Sofie Reindl-Grüger, Raimund Richar-Vetter
  • Kostüm: Marija Ruzic, Teresa Winkelmann, Bernd Canavan, Petra Dziak
  • Schreinerei: Erik Clauß, Susanne Dölger, Stefan Klodt-Bussmann, Michael Buhl, Hannes Zippert, Wolfgang Mechmann, Josef Friesl, Josef Piechatzek, Franz Wallner, Sebastian Nebe, Clemens Künneth
  • Schlosserei: Friedrich Würzhuber, Jürgen Goudenhooft, Stephan Weber
  • Tapeziererei: Tobias Herzog, Michaela Brock
  • Malsaal: Evi Eschenbach, Jeanette Raue, Ingrid Weindl, Frederic Sontag
  • Theaterplastik: Gabriele Obermaier
  • Übertitelung: Anna Raisich, Fernanda von Sachsen Gessaphe
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Wir laden Sie ein, Ausschnitte der Einleitung und des letzten Kapitels von „Eine Jugend in Deutschland“ zu lesen, ein Podcast-Interview zwischen der Dramaturgin Viola Hasselberg und dem Regisseur Jan-Christoph Gockel zu hören, sich über den Einfluss der Münchner Räterepublik auf den Antisemitismus der 1920er Jahre (Essay von Michael Brenner) zu informieren, eine Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner nachzulesen und einiges mehr. 

Pressestimmen

„Gockel zeichnet ein melancholisches, fast zärtliches Porträt von Ernst Toller, Autor und Sozialist, der die Novemberrevolution in München 1918 mit anführte. (…)
„Eine Jugend in Deutschland“ ist ein kluger Abend und Toller ein von einem unermüdlichen Ensemble gespielter, kaum totzukriegender Utopist, der am Ende nicht verkraftet, dass die Welt wieder auf einen Krieg zusteuert.“

Süddeutsche Zeitung • 19.10.20

„Die Münchner Kammerspiele zeigen einen fantasievollen Szenenreigen „Eine Jugend in Deutschland“ nach Ernst Toller. (…) Wenn aus den Schützengräben des Ersten Weltkrieges berichtet wird, wo die Lebenden neben den Leichen schlafen, ist es mucksmäuschenstill. Und wenn die Puppen, die eben noch in den Schulbänken saßen, mit Stahlhelm und Uniform auftreten um peau à peau in alle Einzelteile zerlegt zu werden, wird das gerade ihrer Spielzeuganmutung wegen besonders schauerlich.“

Münchner Merkur • 19.10.20

„Großes Spektakel zwischen Schauspiel und Puppenspiel. Biografisches, Historisches, Dramatisches vermengen sich zu einem Panorama Deutschlands im vergangenen Jahrhundert. Aus einer Jugend in Deutschland wird das Leben einer ganzen Generation in Deutschland.“

Die Deutsche Bühne • 17.10.20

Was steht hinter Revolutionen? In diesem Stück gibt es Antworten darauf.

kulturinmuenchen.de • 18.10.20