Von Sivan Ben Yishai
Medusa, das Inzestkind von zwei Meereswesen, wird vom Meeresgott Poseidon in Athenes Tempel verführt und vergewaltigt. Athene ist erzürnt und verwandelt Medusa in eine geflügelte Gestalt mit Schlangenhaaren, deren Anblick alle zu Stein erstarren lässt. Nicht wenige Männer begeben sich auf die Reise, um ihr den Kopf abzuschlagen und sich dessen Macht anzueignen. Perseus gelingt das – mit Athenes Hilfe. Die Anti-Heldin wird überlistet und geköpft. So der Mythos, so der mythische Referenzrahmen für die Aushandlung von Regeln, Ängsten und gewaltvollen Fantasien. Sivan Ben Yishais Text ist eine moderne Vermessung des patriarchalen Geschlechtermodells als kultur- und epochenübergreifendes Gewaltsystem, das sich durch Duldung und Unterstützung reproduziert. Lieder an Liebende und Erzählungen von hoffnungsvollen Träumen junger Mädchen von der Zukunft spiegeln hetero-sexistische Normen. Und die kraftvolle Erzählenergie des Textes lässt uns Teil einer wuchtigen Verfolgungsfahrt werden – auf den asphaltierten Highways der Geschichte, rückwärts und vorwärts.
Triggerwarnung: Der Text enthält viele Schilderungen von sexualisierten Gewalthandlungen, die belastend und re-traumatisierend wirken können.
Eingeladen zum Theatertreffen 2022
Nominiert für den NESTROY Preis 2022
Foto: Krafft Angerer
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- Mit Gro Swantje Kohlhof, Jelena Kuljić, Bekim Latifi, Edith Saldanha, Mehmet Sözer
- Stimme Wiebke Puls
- Regie & Choreografie Pınar Karabulut
- Bühne Michela Flück
- Kostüme Teresa Vergho
- Musik Daniel Murena
- Licht Jürgen Tulzer
- Dramaturgie Mehdi Moradpour
- Text Sivan Ben Yishai
- Regieassistenz Sascha Malina Hoffmann
- Bühnenbildassistenz Leonard Mandl
- Kostümassistenz Florian Buder
- Regiehospitanz Miriam Lohr
- Kostümhospitanz Jacqueline Elaine Koch
- Dramaturgiehospitanz Flora Riezinger
- Inspizienz Julia Edelmann
- Künstlerische Produktionsleitung Daniela Schroll
- Soufflage Sandra Petermann
- Übertitelung Agentur SprachSpiel - Yvonne Griesel
- Technische Produktionsleitung Lukas Balthasar Pank, Jonas Pim Simon
- Bühnenmeister Trevor Nelthorpe
- Bühnenmaschinerie Thomas Grill, Stephan Preusser
- Beleuchtung Robert Borkner, Franziska Erbe, Tankred Friedrich, Michael Pohorsky
- Ton Viola Drewanz, Paolo Mariangeli
- Maske Marisa Schleimer, Nicola Richter-Okegwo, Paula Bitaroczky
- Kostüme Bernd Canavan, Friederike Diemer, Marija Ružić, Teresa Winkelmann
- Requisite Daniel Bittner
- Schreinerei Susanne Dölger, Sebastian Nebe, Josef Piechatzek, Erik Clauß
- Schlosserei Friedrich Würzhuber, Jürgen Goudenhooft, Patrik Waschkawitz
- Tapeziererei Tobias Herzog, Martin Schall
- Malsaal Evi Eschenbach, Jeanette Raue
- Theaterplastik Maximilian Biek
Pressestimmen
“’Like Lovers Do (Memoiren der Medusa)’ […] ist Theater für heute […] Mit einer schonungslos rohen Wucht benennt Sivan Ben Yishai in ihrem wie ein kollektives Klagelied komponierten Textgeflecht alle erdenklichen Details sexualisierter Gewalt, und stellt sie damit an ihren sprachlichen Pranger.“