Foto: Krafft Angerer

MK:

Das Erbe
MİRAS

Eine Tragödie in drei Akten von Nuran David Calis

Üç perdelik trajedi - Nuran David Calıs
İlk gösteri

 Therese-Giehse-Halle
 Uraufführung
 Premiere: 23.11.2022
 Türkisch & Deutsch mit deutschen, englischen & türkischen Übertiteln. Türkçe ve Almanca. Almanca, İngilizce ve Türkçe üst yazılı
 Stroboskopeffekt
 Do-Sa: 15-45€, So-Mi: 10-40€, unter 30 Jahren jede Platzkategorie: 10€
 Therese-Giehse-Halle
 Uraufführung
 Premiere: 23.11.2022
 Türkisch & Deutsch mit deutschen, englischen & türkischen Übertiteln. Türkçe ve Almanca. Almanca, İngilizce ve Türkçe üst yazılı
 Stroboskopeffekt
 Do-Sa: 15-45€, So-Mi: 10-40€, unter 30 Jahren jede Platzkategorie: 10€

Nazik Doğan und ihre drei Kinder trauern um den verstorbenen Familienvater Murat. Mitten in ihre Trauer platzt am 23.11.1992 die Nachricht von den rassistischen Brandanschlägen auf die Wohnhäuser von mehreren aus der Türkei eingewanderten Familien in Mölln. Zutiefst verunsichert durch die rechtsextremen Gewalttaten zerbricht die Familie an der Frage, wo und wie sie weiterleben und wie sie die erfolgreiche Firmengruppe des Vaters weiterführen soll.

Calis zeichnet ein emotionales Porträt einer türkischstämmigen Familie vor dem Hintergrund des aufgeheizten politischen Klimas der 1990er Jahre. Die Gewalttaten gegen Asylsuchende und Migrant*innen prägen das kollektive migrantische Bewusstsein; in der offiziellen deutschen Erinnerungskultur wirken sie aber wie eine Randnotiz.

Nazik Doğan ve üç çocuğu ölen aile babası Murat’ın yasını tutmaktadır. Bu üzüntünün arasında bir de Mölln’de çoğunlukla Türkiye’den göç eden ailelerin yaşadığı evlere yapılan ırkçı kundaklama saldırısı haberleri gelir. Aşırı sağın şiddet eylemleri yüzünden gittikçe tedirginleşen aile, nerede yaşanacak, babanın başarılı şirket grubu ne şekilde sürdürülecek gibi sorularla karşı karşıya gelerek parçalanmaya yüz tutar.

Calıs 1990’lı yılların hararetli siyasi ikliminde Türkiye kökenli bir ailenin duygusal portresini çiziyor. Sığınmacılara ve göçmenlere karşı uygulanan şiddet eylemleri kolektif göçmen bilincini şekillendirirken resmi Alman anımsama kültürünün ancak bir kenar notu olarak kalıyor.

Vielen Dank an die Städtische Galerie im Lenbachhaus und Dr. Petra Giloy-Hirtz für die freundliche Unterstützung.

Vielen Dank an die Städtische Galerie im Lenbachhaus und Dr. Petra Giloy-Hirtz für die freundliche Unterstützung.
  • Bühnenmeister Felix Weindl
  • Bühnenmaschinerie Thomas Grill
  • Beleuchtung Nikolas Boden, Diana Dorn, Yongwoo Kwon, Sebastien Lachenmaier, Weronika Patan
  • Ton Paolo Mariangeli, Thomas Schlienger
  • Filmtonmix Viola Drewanz
  • Video Emma Aichner, Ikenna David Okegwo
  • Maske Caroline Montfort, Marisa Schleimer
  • Kostüm Pavla Engelhardtova, Marija Ruzic
  • Requisite Daniel Bittner
  • Schreinerei Sebastian Nebe, Hannes Zippert
  • Schlosserei Jürgen Goudenhooft, Stephan Weber, Friedrich Würzhuber
  • Tapeziererei Gundula Gerngroß, Maria Hörger
  • Malsaal Evi Eschenbach, Jeanette Raue
  • Übersetzung (Türkisch) Özlem Özgül Dündar, und Ensemble
  • Übertitelung Agentur SprachSpiel - Yvonne Griesel
  • Übersetzung Übertitel (Türkisch) Nida Bulgun, Gülçin Wilhelm
  • Übersetzung Übertitel (Englisch) Kate McNaughton
  • Übertitel-Operator*innen Linda Hou, Zoe Jungblut, Edgars Opulskis
  • Aufführungsrechte © S. Fischer Verlag 2020
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Digitale Einführung mit den Dramaturg*innen Linda Lummer und Mehdi Moradpour

Erfahren Sie mehr über die Familie Doğan und die Brandanschläge in Mölln 1992.

Pressestimmen

„Mit ‚Das Erbe‘ legt Nuran David Calis den Finger in so manche Wunde und macht deutlich, wie dringlich es an der Zeit ist für einen Perspektivwechsel […] Regisseurin Pınar Karabulut zeigt mit ihrer Uraufführungsinszenierung von ‚Das Erbe‘ an den Münchner Kammerspielen vor allem eins: ihren virtuosen Besteckkasten.“

Deutschlandfunk Kultur • 24.11.22

„Über allen steht plötzlich die Frage: Was bedeutet uns Deutschland – und wir den Deutschen? Egal, wie angepasst und privilegiert die Doğans leben, akzeptiert fühlen sie sich nicht. Dieser Zugriff überzeugt […] Dafür findet Karabulut starke Bilder.“

Münchner Merkur • 24.11.22

„Für Kino-Liebhaber gibt es zahlreiche Video-Sequenzen (Susanne Steinmaßl) mit beeindruckender Rainer-Werner-Fassbinder-Ästhetik, in denen etwa die Zwanzig-Millionen-Dogan-Villa vorgestellt und eine Nebenhandlung mit zwei Angestellten (Stefan Merki als DDR-Flüchtling Gerhard und Vincent Redetzki als dessen Neffe Bernd) präsentiert wird.

Auf das Schlusswort von Anwältin Ilias („Unsere Geschichten müssen erzählt werden … es ist Zeit zuzuhören“) folgt langanhaltender Beifall, der dann abrupt abbricht, als eine lange Liste von Opfern rechtsradikaler Gewalt über die Videowand läuft.“

nachtkritik.de • 24.11.22

„Das Stück lebt in München von Neonlicht und Lärm, von Filmelementen und Trockennebel. Hier finden Tanzelemente und Choreografien genauso ihren Platz wie türkische Übertitel und große Gesten, ein Kniefall etwa, eine Ohnmacht, ein weinender Zusammenbruch […] Hausregisseurin Pınar Karabulut interpretiert ihre Figuren radikal, teils – im Falle des Handyproduzenten Halil – klamaukig und unterhaltsam, teils – im Falle der konservativen Leyla – zerrissen, aber auch facettenreich. Sie greift sich den Text angstfrei und zerlegt ihn in exemplarische Fragmente.“

taz • 27.11.22