MK:

Wie sind die Kostüme entstanden?

Seit meinem Studium und während meiner Arbeit als Kostümbildnerin interessieren mich nachhaltige Strategien für meine künstlerische Praxis.

Ich versuche so weitgehend mit vorhandenen Materialien zu arbeiten, d.h. aus dem Kostümfundus oder recycelte und second hand Kleidung und Materialien. Dies ist langsam ein Dogma für meine Arbeitsweise geworden.

Erste Impulse für das Kostümbild für Antigone bekam ich durch eine intuitive und assoziative Herangehensweise. Zum Teil sind diese Ideen abgeleitet von konkreten historischen Zitaten und meinem Fachwissen über den Umgang mit Stoffen und Perücken in der Antike. Zudem ästhetische Interessen und Entscheidungen, die ich aus den konzeptionellen Gesprächen mit dem Regieteam genommen und im Nachgang in meiner künstlerischen Übersetzung zu konkreten Entwürfen gemacht habe.

Anhand von Selbstversuchen probiere ich meine Entwürfe an meinem eigenen Körper, um damit leichter verstehen zu können, wie sie funktionieren. Sowohl visuell als auch in der Handhabung der Kostüme – wie eine Art Gebrauchsanweisung. So schaffe ich eine Gesprächsgrundlage, um in den Proben mit den Darsteller*innen die Kostüme gemeinsam spielerisch zu entdecken.