MK:

Digitales Programmheft "Anti·gone"

„Heiß ist dein Herz bei Kalten Dingen“

Antigone und Kreon vertreten unterschiedliche Überzeugungen und Wertvorstellungen, was zu Konflikten und Konfrontationen führt. Beide Figuren werden von ihren Werten und Überzeugungen geleitet. Diese Konfrontation zeigt, wie Gewalt und Konflikte entstehen können, wenn unterschiedliche Werte aufeinanderprallen. Gibt es Verständnis trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten? Wie weit sind die Figuren dieses Stückes in einem System gefangen, das aufgrund von tradierten Werten und Hierarchien oft unveränderlich ist? Wie weit erhalten sie es aufrecht? Warum ist das System so? Wie brechen wir den Kreislauf der ewigen Wiederholung? Was bedeutet es, dass die beiden nicht nur Träger*innen ihrer Ansichten und Funktionen sind, sondern Teil einer Familie? Wie wird im Mikrokosmos ihrer Familie sichtbar, wie die Geister und Muster der Vergangenheit von Generation zu Generation weitergegeben und wiederholt werden? Wie widersprüchlich können und dürfen Held*innen sein? Durch die Übersetzung von Sophokles Drama in *Leichte Sprache und die nahbare Atmosphäre erleben wir durch die klare Form der Kostüme, die Musik, die Choreografie und ein alternatives Ende eine neue Überschreibung des antiken Stoffes.

Foto: Judith Buss