MK:

Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke und Suite für Kammerorchester

Jewish Chamber Orchestra Munich
Sprecher: Stefan Merki
Dirigent: Daniel Grossmann

 Werkraum
 15 Euro
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 15 Euro

Im Sommer 2021 gehen das Jewish Chamber Orchestra Munich und sein künstlerischer Leiter Daniel Grossmann zum zweiten Mal auf „Synagogentournee“ durch Bayern und bringen jüdische Musik an verschiedenen Orten jüdischer Kultur zum Erklingen: in aktiven oder ehemaligen Synagogen, an Begegnungsstätten und Erinnerungsorten.

Das Melodram „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ von Viktor Ullmann entstand im Konzentrationslager Theresienstadt und ist die letzte Komposition, die der österreichische Komponist vor seiner Deportation und Ermordung fertig stellen konnte. Er vertont darin Ausschnitte einer Erzählung Rainer Maria Rilkes, die die Erlebnisse eines jungen Fahnenträgers von Kriegsbegeisterung über eine Liebesgeschichte bis zum Gefechtstod im Türkenkrieg (1663/64) schildert – mit dem heutigen Blick auf die Umstände der Entstehung eine zumindest ungewöhnliche Auswahl einer literarischen Vorlage.

Erwin Schulhoffs „Suite für Kammerorchester“ basiert auf seiner Tanzgroteske (eine Art bizarres Ballett) „Die Mondsüchtige“ und spiegelt die vielen musikalischen Einflüsse der „Roaring Twenties“ wieder, in denen dieses Werk entstand. Der u.a. als Pianist gefragte deutsch-böhmische Komponist verarbeitet darin Stile und Elemente verschiedener gerade moderner Tanzstile, die er u.a. auch in einer von ihm selbst moderierten Radioshow seinem Publikum vorstellte: Ragtime, Valse Boston, Tango, Shimmy, Step und Jazz.