MK:

Campus #7 Workshops

BODY PRESENCE
Workshopleitung: Patti Shaughnessy
Freitag 11.November 2022
16-19 Uhr, Habibi Kiosk, Münchner Kammerspiele

Dieser 3-stündige Workshop konzentriert sich auf Bewegung, Bewusstsein und aktive Empathie. Die Teilnehmer*innen sollten bequeme Kleidung tragen und bereit sein, sich zu bewegen. Patti beginnt mit einer Einführung, leitet ein körperliches Aufwärmen an und führt die Teilnehmer*innen durch Arbeitsprozesse im indigenen Theater und darüber hinaus. Ihre umfangreiche Arbeit mit Makka Kleist und Charles Koroneho in Verbindung mit ihrer einzigartigen Herangehensweise bringt sie die Teilnehmer*innen dazu, ihre eigene Art und Weise zu entdecken, wie sie mit sich selbst und Anderen auf natürliche Weise im Alltag arbeiten können. Ein Ansatz, an dem sowohl Menschen mit - als auch ohne Bewegungserfahrung teilnehmen können.

Patti Shaughnessy wird nicht nur ihren Ansatz im Theater/Studio, sondern auch ihren Prozess für die Arbeit in und mit Gemeinschaften vorstellen.

Kultureller Widerstand in Brasilien: Indigenes Wissen und audiovisuelle Praxis
Workshopleitung: Priscilla Brasil, Patrik Thomas und Mathias Reitz Zausinger
Samstag 12. November 2022
10–15Uhr, Habibi Kiosk, Münchner Kammerspiele

Patrik Thomas und Mathias Reitz Zausinger dokumentieren in ihrem Dokumentarfilmdebüt „BOÂLANDIA“ den kulturellen Widerstand in Brasilien. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf der Gegenwehr der Indigenen Völker gegen die aktuelle brasilianische Regierung, die die prekäre Lage der Indigenen Gemeinschaften existenziell bedroht. Seit Amtsantritt Bolsonaros im Jahr 2019 haben sich die Angriffe auf Indigene Bevölkerungsgruppen vervielfacht. Ein wichtiger Teil des Widerstands, den die Indigenen Gemeinschaften leisten, liegt in der Aneignung von audiovisuellen Produktionsmitteln und Distributionskanälen, wodurch eine politische Öffentlichkeit entsteht. Wie auch bei anderen marginalisierten Gruppen sind hier Kamera und Sichtbarkeit Waffen im Kampf gegen Ausbeutung und Unrecht, sowie ein Mittel zur Rückeroberung einer je eigenen Geschichtsschreibung.

Als europäische Filmemacher*innen müssen wir uns die Frage stellen, von wem die Bilder im Amazonas produziert und wie diese ausgewertet werden. Dabei ist die Bildproduktion in Indigenen Kontexten unabdingbar mit der kulturgeschichtlichen und politisch aufgeladenen Frage nach der Repräsentation einer alternativen Lebensform zur westlich-kapitalistischen Norm verbunden. Die Frage nach der Herkunft unserer Vorstellung Indigener Lebensformen soll im Licht einer Kritik des Kolonialismus der Bilder explizit gestellt werden. Priscilla Brasil spricht über Schwierigkeiten und Chancen, die mit einer Bildproduktion innerhalb dieses Kontexts verbunden sind sowie von der Distribution dieser Filme auf Festivals und der strukturellen Diskriminierung durch (brasilianische) Filmförderanstalten.

In diversen Filmausschnitten tauchen wir gemeinsam in das Filmschaffen von verschiedenen Indigenen aber auch nicht-Indigenen Filmemacher*innen ein und erfahren etwas über die Politik des kulturellen Widerstands und die spezifische ästhetische Diversität dieser Filme.

„Zusammenkommen“
Workshopleitung: Melmun Bajarchuu
Samstag 12. November 2022
16–19 Uhr, Glasspitz, Münchner Kammerspiele

Die Sprache der Kunst ist universell, doch der Blick ist es nicht. Wie situieren wir unser Wissen bezüglich Theater und künstlerische Ausdrucksformen als spezifisch deutsches bzw. deutschsprachiges? Und welche weiteren Werkzeuge und Perspektiven benötigen wir für ein informiertes und wertschätzendes Schauen und Einander-Begegnen?

Dieser Workshop stellt eine gemeinsame Übung dar im Dekolonisieren des eigenen westlichen Blickes. Die Melmun Bajarchuu sieht dabei ihre eigene post*migrantische Erfahrung in Deutschland sowie ihre künstlerischen Recherchen zu Widerstandspraktiken minoritärer Kulturpraktiker*innen als eine mögliche Brücke zu einer intensiveren Begegnung mit den Arbeiten Indigener Künstler*innen im Rahmen von „Water, Earth and I“.