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Tobias Schuster

Tobias Schuster, geboren 1983 im Ruhrgebiet, studierte Theaterwissenschaft, Politik und Arts Administration in Bochum und Zürich. Zuletzt absolvierte er den Universitätslehrgang „Kuratieren in den Szenischen Künsten“ an der Universität Salzburg. Sein erstes Engagement führte ihn von 2006 bis 2009 als Dramaturgieassistent an die Schaubühne am Lehniner Platz Berlin. Dort traf er erstmals mit Falk Richter und Jan-Christoph Gockel zusammen. Danach war er zunächst als freier Dramaturg u.a. am Schauspielhaus Graz und für das Berliner Theaterkollektiv copy & waste sowie 2010 als Künstlerischer Leiter des deutsch-polnischen Theaterfestivals Unithea in Frankfurt/Oder tätig. 2011 bis 2013 war er Schauspieldramaturg am Badischen Staatstheater Karlsruhe zum Start der Intendanz von Peter Spuhler. Danach wurde er Leitender Dramaturg am Theater Lübeck. Von 2015 bis 2020 war er Leitender Dramaturg am Schauspielhaus Wien im Team mit Tomas Schweigen.

Wichtige Arbeitsbegegnungen verbinden ihn u.a. mit den Regisseur*innen Lucia Bihler, Anna Bergmann, Felicitas Brucker, Florian Fischer, Jan-Christoph Gockel, Gernot Grünewald, Karin Henkel, Lisa Lie, Franz-Xaver Mayr, Theda Nilsson-Eicke (früher Thomas Bo Nilsson), Falk Richter, Patrick Schlösser, Tomas Schweigen, Jette Steckel und Marco Štorman. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bilden Stückentwicklungen mit Autor*innen wie Enis Maci, Thomas Köck, Falk Richter, Miroslava Svolikova oder Madame Nielsen.

Mehrfach wurden von ihm initiierte und begleitete Ur- und Erstaufführungen zu Festivals wie den Autor*innentheatertagen Berlin, den Mülheimer Theatertagen, den Lessingtagen Hamburg, dem Festival radikal jung in München oder den Wiener Festwochen eingeladen. Gemeinsam mit Regisseur Florian Fischer und der Autorin Ewe Benbenek konzipierte er das Stück „Tragödienbastard“, das von der Jury als Bestes Stück 2021 mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet wurde. Mit Felicitas Brucker entstand die vielstimmige Bearbeitung von Ibsens Nora mit Texten von Sivan Ben Yishai, Ivna Žic und Gerhild Steinbuch, die 2023 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Ebenfalls 2023 erarbeitete er mit der Regisseurin Karin Henkel für die Salzburger Festspiele eine partizipative Bühnenadaption von Michael Hanekes Film „Liebe“.

In den letzten Jahren veröffentlichte er mehrfach Texte zur zeitgenössischen Dramatik und war als Juror für verschiedene Literarturpreise tätig, u.a. für das Österreichische Bundeskanzleramt, den Kleist Förderpreis, das Hans-Gratzer-Stipendium, den Münchner Förderpreis für Neue Dramatik sowie den Retzhofer Dramapreis.

Lehraufträge bzw. Gastvorträge führten Tobias Schuster u.a. an das Institut für Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München und die Danish National School of Performing Arts in Kopenhagen. Seit 2021 leitet er mit Laura Olivi die Münchner Autor*innenwerkstatt für Schauspiel und Oper „Playlist“. Seit 2020 gehört er zum Künstlerischen Leitungsteam der Münchner Kammerspiele.