Theaterkasse
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Franz Kafka reiste gern aber nicht viel – nach München verschlug es den Prager Versicherungsbeamten und Weltliteraten insgesamt drei Mal. Einmal, im November 1916, las Kafka öffentlich am Odeonsplatz seine damals noch unveröffentlichte Erzählung „In der Strafkolonie“ – was durchweg zum Entsetzen der Hörer*innen führte. Über ein Jahrhundert später und ein paar hundert Meter weiter hallen Kafkas Worte wider und zeugen von einer bitteren Aktualität.
Trotz der kafkaesken Abstraktion ist Kafkas Erzählung sehr deutlich –grausam deutlich.
Wie entlarven wir Grausamkeit und verschließen nicht die Augen vor ihr? Die Schriftstellerin Karosh Taha ist überzeugt, Kafka kommt aus der Zukunft, denn „nur er hatte die Sensibilität, sich das Schlimmste vorzustellen, zu dem Menschen fähig sind: Die Folter als Methode der Selbsterkenntnis.“ So wird In der Strafkolonie die Sprache selbst zum Folterinstrument.
In Kooperation mit dem Goethe Institut Tschechien im Rahmen des Projekts KAFKA2024.