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Photo: Andreas Staebler Photo:

MK:

Musik: Rumpeln + Terrine + Da Pöschl & His No Input Music

Ein Album-Release-Konzert

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Brutale Geräuschmusik als körperliche Erfahrung — immer mit kathartischem Ausgang

Der Münchner Noise-Künstler und Videoartist Anton Kaun aka Rumpeln veröffentlicht dieser Tage ein besonderes Album: „Noise Means Noise“ wurde mit der Hamburger Produzentenlegende Tobias Levin aufgenommen und vereint den Klang seiner angriffslustigen Performances mit der Verstiegenheit eines Mikrofonprofessors, der selbst der Innenwelt eines Teppichs noch interessante Klänge abzuringen weiß. Wenn Rumpeln auftritt, dann hinterlässt dies oft Spuren am eigenen Körper. Er begreift Geräuschmusik als körperliche Erfahrung — und setzt auf die Interoperabilität von elektronischen Geräuschen, Körper und Videos, die alle der gleichen exzessiven Strategie ausgesetzt sind. Heraus kommt ein Balanceakt zwischen Brutalität und Unbeholfenheit: Immer hartnäckig, unversöhnlich, tobend, aggressiv, aber mit kathartischem Ausgang.

Ein weiteres Konzert hören wir an diesem Abend von Claire Gapenne alias TERRINE: Die Französin aus Amiens beschreibt ihren Musikstil mit „freier Nuklearmusik“. Und irgendwie tönt dies optimistischer, als der Anschein suggeriert. Wer weiß - vielleicht setzt sich unser Leben nach der Auslöschung wieder neu zusammen — diesmal aus wundersam collagierten Versatzstücken der Vergangenheit?

Vorher kommt Da Pöschl & His No Input Music auf der Bühne. Seine Musik verspricht aleatorisch-zufällige Würfelwürfe — hergestellt mit Daumen, Kabel, Mischpult und Effektgeräten. Da Pöschl vertraut dem Zufall. Denn Zufälle sind nicht gleich Zufälle, wie schon Kurt Schwitters wusste. Wenn eine Tür zufällt, ist dies für die besagte Türe ein durchaus aktiver, also bewusst herbeigeführter Vorgang. Nach einer knappen Viertelstunde schlägt Pöschl die Tür selber wieder zu.

„Noise Means Noise“ von Rumpeln erscheint bei echokammer.de

Claire Gapenne’s Blog
Instagram: @rumpeln0001, @clairegapenne, @echokammer.de