DNS
Dezember 2020

Democracy Dies in Darkness

Die Zukunft der Demokratie ist: Unsicher. Die Vernichtung öffentlichen Raumes ist: ein Verbrechen“, sagt die amerikanische Soziolgin Elzbieta Matynia. In der dritten Folge unserer gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung veranstalteten Debattenreihe WHAT IS THE CITY nehmen wir das Verschwinden des öffentlichen Raumes in den Blick: Angesichts der radikalen Um- und Abbauten im Zeitungs- und Medienwesen im Verlauf der Corona-Krise, aber auch angesichts der absehbaren massiven erheblichen Verwerfungen für die Kulturszene lässt sich feststellen, dass der öffentliche Raum massiv Schaden nimmt. Was bedeutet das für die Gesellschaft, was bedeutet es für eine Stadt? Darüber hat die stellvertretende Chefredakteurin der SZ, Alexandra Föderl-Schmid mit Harald Staun von der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, mit Caroline von Lowtzow vom BR-Zündfunk und mit dem ungarischen Journalisten Márton Gergely gesprochen. Gergely hat von innen heraus erlebt, wie das ist, wenn mitten in der EU ein Land die Meinungsfreiheit aushöhlt. In seiner verstörenden Erzählung wird deutlich, wie schnell die ehemals größte ungarische Tageszeitung bedeutungslos geworden ist – was nicht nur für die dort ehemals beschäftigten Journalisten Folgen hat, sondern insgesamt zu einem massiven Rückgang von Zeitungsleser*innen im Land geführt hat. Ebenfalls erschreckend ist Gergelys Bericht davon, wie uninformiert sich die europäische Politik in Hintergrundgesprächen über den Abbau der Meinungsfreiheit in dem EU-Land gezeigt hat. Während die Situation in Deutschland im Vergleich wie eine heile Welt erscheinen mag, macht das folgende Gespräch deutlich, wie stark Medienschaffende auch hier in ihrem Selbstverständnis angegriffen sind.

What is the city?

Dossier • 5 Beiträge

In der Reihe WHAT IS THE CITY? beschäftigen wir uns mit der Frage, in welcher Stadt wir leben wollen. Denn „jetzt werden die Entscheidungen getroffen, die unser Leben für die nächsten 30 Jahre bestimmen – und womöglich weit darüber hinaus", wie Ingolfur Blühdorn schreibt. Wenn das so ist – welche sind dann die Kriterien, nach denen wir so weitreichende Entscheidungen treffen wollen? Und wie entwickeln wir heute die Maßstäbe, um schnell gute Entscheidungen für morgen treffen zu können?