Foto: Sima Dehgani

MK:

Licht

Die Geschichten jesidischer Frauen
Das Stück ist von Tea Tupajić.

 Schauspielhaus
 Premiere: 23.2.2023
 mehrere Stunden, eine Pause
 Traumatischer Inhalt!
 Schauspielhaus
 Premiere: 23.2.2023
 mehrere Stunden, eine Pause
 Traumatischer Inhalt!

Der Islamische Staat ist eine Terror-Gruppe.
Die Abkürzung ist IS.
Der IS hat schlimme Verbrechen verübt.
Zum Beispiel hat er im Jahr 2014 die Eziden im Norden vom Irak angegriffen.
Die Eziden sind eine religiöse Minderheit.
Der IS hat die Männer von den Eziden ermordet.
Und mehr als 7.000 Frauen gefangen genommen.
Die Männer vom IS haben die Frauen als Sex-Sklavinnen gehalten.
Sie haben die Frauen vergewaltigt.
Und gefoltert.
Manche Frauen haben überlebt.
Für sie ist es schwer, über die schrecklichen Erfahrungen zu sprechen.
Deshalb lädt Tea Tupajić 4 Frauen ein.
Sie ziehen sich ein Jahr lang zurück.
Sie kommunizieren nur mit Bewegungen.
Und können so ihre schrecklichen Erlebnisse mitteilen.

In Kooperation mit
  • Erzählerinnen Awaz Abdi, Najlaa Matto, Intisar Oso, und andere, die noch nicht erzählen möchten
  • Regie Tea Tupajić
  • Dramaturgie und Künstlerische Produktionsleitung Katrina Mäntele
  • Dramaturgische Beratung Olivia Ebert, Mehdi Moradpour
  • Bühne und Kostüm Hannah von Eiff, Lisa Chiara Kohler
  • Musik Roel Meelkop
  • Ton Viola Drewanz
  • Licht Charlotte Marr
  • Vorhang Awaz Abdi, Alyssia Achille, Erwin Aljukić, Barbara Biel, Lisa Braner, Dîlan Z. Çapan, Olivia Ebert, Hannah von Eiff, Leyla Ferman, Felicitas Friedrich, Gundula Gerngroß, Nicolas Hemmelmann, Josef Hofmann, Maria Hörger, Carolin Husemann, Iroha Kaneshiro, Melisa Kaya, Lisa Chiara Kohler, Simone Kremser, Nikolai Kuchin, Elvira Liesenfeld, Christine Maaß, Charlotte Marr, Katrina Mäntele, Jutta Masurath, Najlaa Matto, Heloà Pizzi Mauro, Roel Meelkop, Josh Menges, Mehdi Moradpour, Barbara Mundel, Ronya Othmann, Esther Patrocinio Sánchez, Barbara Patz, Annette Paulmann, Gina Penzkofer, Sandra Petermann, Katharina Quandt, Jeanette Raue, Sofie Reindl-Grüger, Stefanie Rendtorff, Steffen Roßmanith, Daniela Schroll, Anette Schultheiss, Sabine Schutzbach, Tea Tupajić, Constantin Weidenbach, Volker Wiltsch, Teresa Winkelmann, Yue Ying, und andere, die lieber unbekannt bleiben möchten, Katja Grawinkel-Claassen (FFT), Alicia Susanna Nsukami (FFT), Linda Kuhlen (FFT), Julia Lorenz (FFT), Lian Heüveldop (FFT), Judith Cermann (FFT), Sonja Klempert (FFT), Svenja Schlei (FFT), Sina Langner (FFT)
  • Live-Dolmetschung Tea Tupajić
  • Regieassistenz Dîlan Z. Çapan
  • Kostümassistenz Heloà Pizzi Mauro
  • Inspizienz Stefanie Rendtorff
  • Therapeutische und kreative Beratung Rik Vermeulen
  • Bezugsperson Erzählerinnen Leyla Ferman
  • Künstlerische Produktionsleitung Constantin Weidenbach
  • Technische Produktionsleitung Carolin Husemann, Julia Schröder
  • Bühnenmeister Marcel Homack
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Licht – alle Episoden
Licht I – München, Münchner Kammerspiele, 23.02.2023
Licht II – München, Münchner Kammerspiele, 25.02.2023
Licht III – München, Münchner Kammerspiele, 15.04.2023

Informationen folgen

Licht IV – Brüssel, Kaaitheater, 21.04.2023
Licht V – Düsseldorf, FFT, Winter 2023
Licht VI – Düsseldorf, FFT, Winter 2023
Licht VII – Luzern, Luzerner Theater, 25.06.2024
Licht VIII – Luzern, Luzerner Theater, 26.06.2024
Licht IX – München, Münchner Kammerspiele

Informationen folgen

Pressestimmen

„Lange haben sie geschwiegen, sich versteckt, nun ist es Zeit, das Schweigen zu brechen. In einem mutigen Kunstprojekt holen die Kammerspiele die Jesidinnen auf die Bühne - sie sollen erzählen, was ihnen widerfahren ist.“

SZ • 19.2.23

„Für Tea Tupajìc ist das, was den jesidischen Frauen geschah, nur ein Extrembeispiel für die auf der ganzen Welt gemeinsame Erfahrung, eine Frau zu sein, eine Art „female heritage“. „Die körperliche Angst ist universell“, sagt sie, „sie ist wie eingraviert in die Seelen aller Frauen.“ Sie beschreibt Situationen, die alle Frauen kennen: Wenn sie Schritte hinter sich hören, bleiben sie stehen, damit die Person an ihnen vorbeigeht. Und natürlich betreten sie nachts nie den dunklen Park.“

SZ • 27.2.23

„„Es sei etwas anderes, wenn man das liest oder in einem Film sieht“, sagt Tupajić. Man könne hier nicht auf Pause drücken, nichts ist zusammengeschnitten. „Man muss das aushalten. Najlaa ist da, und Awaz ist da. Und da ist die Geschichte. Es geht auch um Zeugenschaft.““ (…)
„Es gibt keinen Trost an diesem Abend. Es gibt ihn auch an einem anderen Abend nicht. Es gibt Applaus, Anerkennung für den Mut dieser beiden Frauen, und es gibt jetzt Licht. Zwei Tage später werden sie wieder dort stehen und sprechen.“

FAZ • 25.2.23

„Das Projekt hat etwas Einmaliges und dadurch Besonderes: Jede einzelne Geschichte wird nur einmal erzählt, jeder Abend ist zeitlich offen, „bis die Erzählenden nicht mehr können“, heißt es! Die Bühne ist fast leer. Wenn eine Erzählerin mit ihrer Geschichte aufhört, setzt die nächste Erzählerin die Geschichte möglichst an deren Ende fort.

Das ist natürlich zweischneidig: Man erwartet Grauenhaftes, will aber nicht voyeuristisch sein. So war es in jedem Fall auch das Projekt an sich, das sehr reizte: Die absolute Einmaligkeit jedes Abends der Reihe und deren Unmittelbarkeit.“

Qooz • 24.2.23

„Sie werden bis zum Winter 2024 an insgesamt zehn Abenden auf die Traditionsbühnen urbaner, von weiblichen Kulturschaffenden geleiteter Theaterhäuser treten und das Durchleben der an ihnen verübten genozidalen Gewalt schildern. Werden erzählen von ihrer Trauer, ihrem Schmerz, von der irakischen Stadt Shingal, vom dortigen Sindschar-Gebirge, von allem, was damit zusammenhängt. „Einmal und dann nie wieder“, „einmal, aber dann für immer“, wie es im Ankündigungstext der Programmhefte heißt. Um so dem Fatum ihres Volkes Stimme und Gesicht zu geben.“

Isarblog 11.04.23 • 11.4.23