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MK:

FEMale*Society: Monacensia und Münchner Kammerspiele

Ein Literaturarchiv und ein Stadttheater fragen sich: Welche Geschichten bewegen die Menschen dieser Stadt? Welche Geschichten der Stadt liegen im Archiv und wurden noch nicht erzählt? Wer sind ihre Protagonist*innen? Welche Zukunft haben sie imaginiert, erkämpft und begehrt und wie können wir ihnen heute begegnen?

Die Münchner Kammerspiele verstehen sich als Theater der Stadt, die Monacensia als ihr literarisches Gedächtnis. Beide erben und aktualisieren Geschichte. Zu diesem Erbe gehören kanonisch gewordene Stoffe, Autoren und Werke ebenso wie eine Vielzahl in Vergessenheit geratener Geschichten. Besonders häufig vergessen wird das literarische Erbe von Autor*innen. Während etwa Thomas Manns „Buddenbrooks“ im Bücherregal wie auf der Bühne ein Klassiker ist, war Gabriele Tergits Gesellschaftsroman „Effingers“ lange Zeit weder verlegt noch lesbar.

Es sind oft die unwahrscheinlichen, ambivalenten Geschichten, von denen ein utopisches Potential ausgeht. Um sich diesen Geschichten erneut zuzuwenden, besteht zwischen den Münchner Kammerspielen und der Monacensia im Hildebrandhaus seit Beginn der Intendanz von Barbara Mundel eine kontinuierliche Zusammenarbeit. Denn es heißt, die Gesetze der Wahrscheinlichkeit und die Mechanismen des Ausschlusses auszuhebeln. Und das funktioniert in gemeinsamen Netzwerken besser als allein.

Etwa, indem „Effingers“ als großes Ensemblestück auf die Bühne der Münchner Kammerspiele gebracht wird. Oder indem die Inszenierung „Bayerische Suffragetten“ sinnlich-provokant die Münchner Frauenbewegung um 1900 ins Gedächtnis ruft oder sich ein Theaterabend der scharfsinnigen, in München verstorbenen Autorin Gisela Elsner widmet. Die Monacensia und die Münchner Kammerspiele wollen mit Neugierde und Mut zur Komplexität an Texte und Menschen erinnern, mit denen sich eine andere Gegenwart und Zukunft gestalten ließe. Das Festival „Female Peace Palace. Theater und Widerstand in Zeiten des Krieges“ ist ein vorläufiger Höhepunkt dieser Zusammenarbeit. Fortsetzung folgt!

Weitere Informationen zum literarischen Gedächtnis der Stadt München finden Sie hier!