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November 2022

Was hasst du?

Eva Schwab hasst schofles Benehmen jeder Art.

Was tust du?
Manchmal auch ein Übriges.

Was lässt du?
Auch mal los.

Was isst du?
Veggie bis vegan mit Festtagsausnahmen.

Was liest du?
Ich lese und betrachte Liv Strömquists „Im Spiegelsaal“, ein Geschenk meiner Tochter

Was hasst du?
Schofles Benehmen aller Art.

Was liebst du?
Meine Kinder, gute Kunst, gute Leute, gute Küche— und Fussmassagen.

Was nimmst du?
Auch mal was in Kauf.-Gern auch mal ein kritisches Kompliment.

Was gibst du?
Mir Mühe.

Wohin gehst du?
Ich gehe weiter.

Was geht gar nicht?
Doof stehenbleiben.

Extrafrage: „Die Wirklichkeit nicht in Ruhe lassen“. Was heißt das für dich?
Ständig allem und jedem am Zeuge flicken zu wollen.

Eva Schwab, Malerin

Lothar Burghaus kümmert sich.

Was tust du?
Mich kümmern.

Was lässt du?
Mich zu viel kümmern.

Was isst du?
Zu viel Falsches.

Was liest du?
Müll (Wolf Haas).

Was hasst du?
Unkollegialität.

Was liebst du?
Musik.

Was nimmst du?
Unterstützung an.

Was gibst du?
Zuwendung.

Wohin gehst du?
Gern nach Hause.

Was geht gar nicht?
Spaßlosigkeit.

Extrafrage: „Die Wirklichkeit nicht in Ruhe lassen“. Was heißt das für dich?
Nicht mitmachen.

Priv.-Doz. Dr. Lothar Burghaus, Chefarzt für Neurologie sowie Jazz-Klarinettist und -Saxofonist

Andreas Grimm geht ins frühe Spätmittelalter.

Was tust du?
Ich falte die Hände vor meinem Gesicht.

Was lässt du?
Kaffee nachschenken. Jetzt.

Was isst du?
Gummibärchen.

Was liest du?
Gerade: Football against the Enemy und Jugendroman.

Was hasst du?
Missgunst.

Was liebst du?
Die ersten paar Minuten nach dem Aufstehen, Zigarette, an der offenen Terrassentür, wenn die Perspektiven noch nicht in ihre Tagesmuster gefallen sind und einiges plötzlich ganz klar oder ganz unwichtig wird.

Was nimmst du?
Riesling. Steillage.

Was gibst du?
Zuhören, mitdenken. Ich versuche es.

Wohin gehst du?
Ins frühe Spätmittelalter.

Was geht gar nicht?
Autokratie und Oligarchie als dernier cri. Ich stocke. Zügig, hatte ich mir vorgenommen. Vieles geht gar nicht, Missbrauch aus Machtpositionen heraus ist das Allerletzte.

„Die Wirklichkeit nicht in Ruhe lassen“. Was heißt das für dich?
Wach, engagiert, reflektiert und empathisch nach links, rechts, zurück und nach vorne zu schauen.

Andreas Grimm, Professor für Medienkomposition

Fabian Moraw isst gesund, aber auch Pommes und Schnitzel.

Was tust du?
Essen, trinken und Schlitten fahren, wenn Schnee liegt.

Was lässt du?
Mir zu viele Gedanken machen.

Was isst du?
Gesundes Essen, aber auch gerne Schnitzel mit Pommes.

Was liest du?
Spiegelhefte und ein Buch von Rosamunde Pilcher – Wolken am Horizont.

Was hasst du?
Nichts.

Was liebst du?
Meine Freundin Anna.

Was nimmst du?
Manchmal Kreislauftropfen.

Was gibst du?
Ich rede gerne mit anderen Menschen.

Wohin gehst du?
Gerne ins Theater.

Was geht gar nicht?
Dunkelheit – lange Nächte und kurze Tage.

Extrafrage: „Die Wirklichkeit nicht in Ruhe lassen“. Was heißt das für dich?
Ich arbeite daran, gerne auch mit Freunden.

Fabian Moraw, Schauspieler

Ulrike Guérot hasst Hass.

Was tust du?
Seit langem mal faulenzen.

Was lässt du?
Fast alles.

Was isst du?
Morgens Haferflocken, abends Linsensuppe.

Was liest du?
Markus Gabriel: Fiktionen.

Was hasst du?
Hass zerfrisst die Seele.

Was liebst du?
Yoga, Tee, Kerzenlicht & Bücher.

Was nimmst du?
Ich nehme von der Vorgabe.

Was gibst du?
„Je me donne“, Édith Piaf.

Wohin gehst du?
Amor Fati.

Was geht gar nicht?
Wer nicht will, findet Gründe; wer will, findet Wege.

Extrafrage: „Die Wirklichkeit nicht in Ruhe lassen“. Was heißt das für dich?
Welche Wirklichkeit? “We should imagine the nature of the universe as created by mind alone” (Teachings of the Buddha)

Ulrike Guerot, Professorin für Politikwissenschaft und Gründerin des European Democracy Lab e.V., Berlin

Janina Loh knetet gerade brav ihre Anti-Stress-Gurke.

Was tust du?
Gerade knete ich brav meine Anti-Stress Gurke, die mir meine Schwester (Kinder- und Jugend-Psychotherapeutin) zu Weihnachten geschenkt hat.

Was lässt du?
Hoffnungslosigkeit, Resignation, Frust, Angst!

Was isst du?
Gerade und sowieso eigentlich sehr häufig: Hüttenkäse.

Was liest du?
(u.a.) Lann Hornscheidts und Lio Oppenländers Exit Gender sowie Paul B. Preciados TESTO Junkie

Was hasst du?
Das Patriarchat, die nur schwer zu erschütternde Arroganz des westlichen, weißen, männlichen, un-›behinderten‹, monogamen, heterosexuellen Menschen.

Was liebst du?
Mein Polycule/meine Sorgegemeinschaft.

Was nimmst Du?
Einen täglichen Energieschub durch eine Stunde Taekwondo.

Was gibst Du?
Beth Hart zitierend: I give it everything I got!

Wohin gehst Du?
Dauerunruhig wie ich bin, gehe ich in diesem Jahr gleich zu mehrerem, nämlich zielstrebig zum 1. Dan (Schwarzgurt) im Taekwondo, zu meinem vierten Buch (über eine inklusive Ethik der Gefährt*innenschaft in den Wissensräumen; in academic terms die Habilitation) und ins Kino – bzw. auf die Kinoleinwand (siehe Wer Wir Waren von Marc Bauder).

Was geht gar nicht?
Rohe Leber, die ich als kleines Kind fatalerweise einmal mit Schokoladenpudding verwechselt habe.

Extrafrage: »Die Wirklichkeit nicht in Ruhe lassen.« Was heißt das für Dich?
In meinen Augen ergibt das Sinn. Denn für das (für die), was (die) mir wichtig ist (sind), gehe ich die weitesten Wege, zeige ich den meisten Einsatz, bin ich bereit, den größten Preis zu zahlen. Die Wirklichkeit gehört dazu. Sie nicht in Ruhe zu lassen, heißt für mich, mich um sie zu bemühen, um sie zu kämpfen, mich für sie einzusetzen. Das tue ich – zumindest verstehe ich mich und meine Arbeit so.

Janina Loh, Technikphilosophin und kritische Posthumanistin an der Universität Wien

Jörg Bernardy geht in den Wald.

Was tust du?
Lustwandeln, Denken, Schreiben.

Was lässt du?
Im Café sitzen.

Was isst du?
Nüsse.

Was liest du?
Schöne neue Welt.

Was hasst du?
Coronatests (tun in der Nase weh!).

Was liebst du?
Das Schicksal.

Was nimmst du?
Gerade: Propolisbonbon.

Was gibst du?
Gute Gedanken.

Wohin gehst du?
In den Wald.

Was geht gar nicht?
Fake News, Verschwörungstheorien, Hass, ach, so vieles.

Extrafrage: „Die Wirklichkeit nicht in Ruhe lassen“. Was heißt das für dich?
Eine Welt, die es nicht gibt, kann man auch nicht in Ruhe lassen.

Jörg Bernardy, Philosoph & Autor

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