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Programmheft - „Wir Schwarzen müssen zusammenhalten“ – Eine Erwiderung

Eine bayerisch-togoische Zeitreise von und mit Elemawusi Agbédjidji, Ramsès Alfa, Paulin Assem, Jeannine Dissirama Bessoga, Olivia Ebert, Denize Galiao, Jan-Christoph Gockel, Danaye Kalanféi, Julia Kurzweg, Nancy Mensah-Offei, Michael Pietsch, Komi Togbonou, Martin Weigel, Eike Zuleeg

zusammengestellt von Olivia Ebert

Am Anfang dieser internationalen Stückentwicklung stand die Konfrontation mit einem ungeheuerlichen Zitat –

– Aber auch immer schon mehr als eine Stimme, mehr als nur ein Anfang, und vor allem: eine Einladung. Eine Einladung von Komi Togbonou und Jan-Christoph Gockel sich in einer Stückentwicklung mit den wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Bayern und Togo auseinanderzusetzen. Beide kennen sich aus langjähriger, künstlerischer Zusammenarbeit und sind zum Herbst 2020 neu an die Kammerspiele und nach München gekommen. Aus dieser Idee entspann sich ein über die Dauer von über einem Jahr wachsender Prozess voller Gespräche, Diskussionen, Begegnungen, Reisen, der auch mit der Uraufführung am 20. März 2021 nicht abgeschlossen sein wird. Und so möchte auch dieses Programmheft weniger die Begleitung zu einem Stück sein, als die Einladung zu einem fortwährenden Gespräch.

Kammer Campus 2

„Wir Schwarzen müssen zusammenhalten – eine Erwiderung”
Veranstaltungsprogramm zum Stück im Mai 2021

Wir müssen reden! Im Mai 2021 finden im Rahmen des Stücks mehrere Veranstaltungen statt, die den gemeinsamen Austausch anstoßen, Expert*innenwissen teilen und mehr Fragen aufwerfen wollen.

 

von Olivia Ebert

Einblicke in unsere Arbeitsprozesse mit dem Autor und Regisseur Elemawusi Agbédjidji, der Kostümgestalterin Ayanick Nini Nicoué und mit dem Comic-Team von Paulin Assem. Mit dem kompletten Comic zum Stück.

Stimmen der Ensemblemitglieder Nancy Mensah-Offei, Komi Togbonou, Martin Weigel, vom Regisseur Jan-Christoph Gockel und der Dramaturgin Olivia Ebert.
Außerdem ein Artikel des Journalisten Christoph Leibold über die Stückentstehung, den er im Auftrag des Goethe-Instituts erstellte.

ReMIX. Africa in Translation: Togo

Eine sehr gut recherchierte Doku-Serie der Bundeszentrale für politische Bildung aus den ehemaligen deutschen Kolonien von Nadja Ofuatey-Alazard & Nicolas Grange.

Bundeszentrale für politische Bildung

Gegenwart des deutschen Kolonialismus: Der Fall Liebl

„Die Anerkennung als deutscher Staatsbürger wurde ihm aufgrund einer Bestimmung aus der Kaiserzeit verwehrt, deren rassistischer Charakter die Behörden heute offenbar nicht erkennen.“
Gerson Liebl, geboren in Togo, hat einen deutschen Großvater. 1991 zieht Liebl nach Deutschland. Bis heute wird ihm die deutsche Staatsbürgerschaft verweigert.

Der Dokumentarfilm von Michael Verhoeven zeigt die Geschichte von Gerson Liebl und den Kampf für seine rechtmäßige deutsche Staatsbürgerschaft.

Deutschtogolese kämpft um Staatsbürgerschaft: Deutschland schiebt Deutschen ab

Gerson Liebl hat seinen 18 Jahre währenden Kampf um die deutsche Staatsbürgerschaft verloren. Am Dienstag wurde er abgeschoben, dies droht nun ebenfalls seiner Familie.

taz.de • 19.2.09

Folgen des deutschen Kolonialismus: Gerson Liebl klagt an

Seit fast 30 Jahren versucht der Nachfahre eines deutschen Kolonialbeamten Deutscher zu werden. Jetzt ist er im Hungerstreik.

taz.de • 15.11.19

Aimé Césaire: Rede über den Kolonialismus

„Man redet mir von Fortschritten, von geheilten Krankheiten, von gestiegenem Lebensstandard. Ich aber rede von um ihre Identität gebrachten Gesellschaften, von niedergetrampelten Kulturen, von konfisziertem Land.“

Der Text von Césaire aus dem Jahr 1950 hat zu unserer Erschütterung an vielen Stellen nichts von seiner Aktualität verloren.

Aimé Césaire

Über den Kolonialismus
Der Klassiker des Antikolonialismus in einer kommentierten Neuausgabe.

Alexander Verlag

Zeitgeschichte: Das Laken der Finsternis

Aimé Césaires „Rede über den Kolonialismus“ war 1950 ein Schlüsseltext im Kampf Afrikas um Selbstbehauptung. Nun wird der Text neu kommentiert.

Von Cornelius Wüllenkemper

sz.de • 12.2.18

Literaturempfehlungen zur Deutschen Kolonialgeschichte in Togo

Conrad, Sebastian: Deutsche Kolonialgeschichte, München: C.H. Beck, 2019.

Dotsé-Yigbe, Gilbert: Togo – Land einer anachronistischen Germanophilie?, in: Marianne Bechhaus-Gerst; Joachim Zeller (Hrsg.): Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit, Berlin: Metropol, 2021.

Klein-Arendt, Reinhard; Sebald, Peter: Kamina. Des Kaisers Großfunkstation in Afrika – Telefunken in der deutschen Kolonie Togo 1911-1914, Vachendorf: Nova MD, 2019.

Sebald, Peter: Togo 1884 – 1914: eine Geschichte der deutschen „Musterkolonie“ auf der Grundlage amtlicher Quellen, Berlin: Akad.-Verl., 1988.

Sebald, Peter: Die deutsche Kolonie Togo 1884 – 1914 : Auswirkungen einer Fremdherrschaft, Berlin: Lin