Traute Hoess, Elias Krischke, Marie Bonnet, Maren Solty & Martin Weigel sitzen bzw. stehen in einem Kuhstall. Auf dem Boden liegen schwarze Kieselsteine.

Foto: Maurice Korbel Foto:

MK:

Land

Drei Zeitbilder aus Bayern
Von Christoph Frick & Lothar Kittstein

 Therese-Giehse-Halle
 Uraufführung
 Premiere: 9.2.2024
 2 Stunden
 Do–Sa: 25€, So-Mi: 20€, unter 30 Jahren: 10€
 Therese-Giehse-Halle
 Uraufführung
 Premiere: 9.2.2024
 2 Stunden
 Do–Sa: 25€, So-Mi: 20€, unter 30 Jahren: 10€

Die Erde kann nix dafür. — Ein Hof in Bayern ist der Schauplatz für drei Zeitbilder über die Abhängigkeit des Menschen von der Natur. „Land“ erzählt von unseren Versuchen, sie für das Überleben zu bezwingen.

Die Mikrobiologin Fritzi hat einen Hof geerbt und forscht hier an der Ernährung der Zukunft. Doch das Land fordert sie heraus. Der Hof scheint durch die Nachbarin Johanna besetzt zu sein und aus ihrem Kopf entspringen Figuren, die behaupten, sie seien das Universum, der Boden oder Onkel Georg.

Zeitsprung ins Jahr 1973: Ulrike will den Hof nicht übernehmen, genauso wenig wie ihr Bruder. Ihre Eltern hatten investiert, Maschinen gekauft, modernisiert. Aber jetzt ist Ölkrise und alles erlernte Handeln und Planen wackelt. Vater Hermann schlachtet die letzte Sau, und Ulrike wird von einer noch tiefer vergrabenen Vergangenheit heimgesucht: Der größte Vulkanausbruch unserer Aufzeichnungen, Tambora in Indonesien, bläst 1815 eine gigantische Aschewolke über den Globus und verdeckt die Sonne. Die zwei ausbleibenden Sommer verursachen eine der größten Hungerkatastrophen Europas im 19. Jahrhundert und da, wo jetzt der neue Stall gebaut werden soll, stand die Holzhütte ihrer Vorfahren…

Regisseur Christoph Frick und Autor Lothar Kittstein haben sich künstlerisch und aktivistisch bereits intensiv mit der Klimakrise und Szenarien für ein nachhaltiges Zusammenleben beschäftigt. Im Zusammenspiel mit Choreografie und Video entsteht ein eindringliches und bildstarkes Stück über unsere Abhängigkeit von der Natur.

Ein Auftragswerk der Münchner Kammerspiele.
  • Training und Bewegungscoach  Moritz Ostruschnjak
  • Regieassistenz Hannah Waldow
  • Bühnenbildassistenz Nikolai Kuchin
  • Kostümassistenz Rafael Hinz
  • Inspizienz Barbara Stettner
  • Soufflage Daphne Chatzopoulos
  • Dramaturgiehospitanz Theresa Böhm
  • Bühnenbildhospitanz Charlotte Braun
  • Technische Produktionsleitung Jonas Pim Simon
  • Künstlerische Produktionsleitung Daniela Schroll
  • Bühnenmeister Josef Hofmann
  • Bühnenmaschinerie Thomas Grill, Friederike Rückauf
  • Beleuchtung Felix Adams, Maximilian Kraußmüller, Michael Pohorsky
  • Ton Paolo Mariangeli, Katharina Widmaier-Zorn
  • Video Jens Baßfeld, Ikenna David Okegwo
  • Drohnenoperator Kai Metzner
  • Naturfootage Jesse Mazuch
  • Maske Elvira Liesenfeld, Thomas Opatz
  • Requisite Daniel Bittner, Stefan Leeb
  • Schreinerei Elen Bosse, Josef Friesl, Stefan Klodt-Bussmann, Clemens Künneth
  • Schlosserei Jürgen Goudenhooft, Friedrich Würzhuber
  • Tapeziererei Anja Gebauer, Tobias Herzog, Maria Hörger
  • Malsaal Evi Eschenbach, Ingrid Weindl
  • Theaterplastik Maximilian Biek
  • Aufführungsrechte © S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2023
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Trailer
Trailer
Maren Solty, Marie Bonnet, Martin Weigel, Traute Hoess und Elias Krischke stehen nebeneinander und blicken nach vorne. Sie haben die Arme umeinander gelegt.

Erfahren Sie mehr über die Produktion „Land“ sowie über die Geschichte & aktuelle Situation der Landwirtschaft in Deutschland!

Pressestimmen

„Land ist ein rasantes Stück, das von der Spielfreude der sechs Schauspielerinnen und Schauspieler lebt. Alltagsszenen, fett gezeichnete Figuren, schnelle Dialoge, derbe Sprache: In der Manier einer Yasmina Reza vermittelt das Stück zwischen den Genres.“

Augsburger Allgemeine • 10.2.24

„Fortschritt gibt es nicht ohne Schmerzen. Wachstum gibt es nicht ohne Grenzen. Denn das Land, das der Mensch seit Jahrhunderten bestellt, ist nicht endlos nutzbar. Das ist die Message, die unter dem Text „Land“ von Christoph Frick und Lothar Kittstein liegt, […]
Elias Krischke, seit dieser Saison im Ensemble, bringt als lauchiger Sprössling Viktor in Schlaghose Witz auf die Bühne, wenn ihn der Brachialarbeiter Hermann (eine Rolle wie für Martin Weigel geschrieben) mit einem gigantischen Baurohr niederstreckt. Die Jungen haben die Alten noch nie verstanden.“

Süddeutsche Zeitung • 14.2.24

„Schon seit Jahrhunderten erschüttern größere und kleinere Katastrophen die fragile Beziehung zwischen Mensch, Natur und Landwirtschaft. Lothar Kittstein und Christoph Frick haben drei exemplarische Fälle herausgepickt und als Zeitbilder zu einer Collage verschnitten, in der sich nicht nur Bayern wiedererkennen können.“

Nachtkritik • 10.2.24

“[…] Christoph Frick inszeniert die bayerische Schollen-Saga dementsprechend als süffiges Schauspielertheater, das augenzwinkernd zwischen herber Märchen-Idylle und malerischem Agrar-Realismus dahinpflügt, bis die Furche kracht.“

Münchner Merkur • 12.2.24