MK:

Plantage Dachau (AT)

von und mit Manon Haase, Caroline Kapp und Beowulf Tomek

 Habibi Kiosk
 Habibi Kiosk

Die „Plantage Dachau“ - 1938 unmittelbar neben dem KZ von der SS gegründet, in München besser bekannt als „Kräutergarten Dachau“ - war mit bis zu 1600 gleichzeitig eingesetzten Gefangenen das größte Arbeitskommando des KZ Dachau. Auf der Plantage kamen viele Gefangene aufgrund der mörderischen Arbeitsbedingungen ums Leben. Ein Großteil der während der Aufbauzeit eingesetzten Gefangenen waren Juden sowie Sinti und Roma. Neben der harten körperlichen Arbeit zeichneten einige wenige als ‚botanische Maler‘ die unterschiedliche Pflanzentypen. Ein für die Zivilgesellschaft zugänglicher Verkaufsladen wurde genutzt, um in Kommunikation mit der Stadt zu treten. Die Gefangenen prägten den Begriff ‚Plantage‘, der ihre Situation klar benannte.

Große Teile der Anbauflächen wurden in der Nachkriegszeit mit einem Industriegebiet überbaut. Ein Restbestand der Anlage liegt heute brach, die ehemaligen Verwaltungs- und Forschungsgebäude werden seit den 1960er-Jahren von der Stadt Dachau als Unterkunft für Wohnungslose und Menschen mit Fluchterfahrungen genutzt. Warum?
In ihrer künstlerischen Recherche reflektieren Manon Haase, Caroline Kapp und Beowulf Tomek den historischen Kontext der Entstehung und beschäftigen sich mit der Nachnutzung des Geländes von 1945 bis heute.

Das Projekt „Plantage Dachau“ entsteht in Koproduktion mit dem SPIELART Festival und wird im Rahmen der kommenden Ausgabe 2023 dort uraufgeführt.

Das Projekt "Plantage Dachau" entsteht in Koproduktion mit dem SPIELART Festival und wird im Rahmen der kommenden Ausgabe 2023 dort uraufgeführt.