MK:

Jahrhundertbriefe: Ingeborg Bachmann & Max Frisch

Mit Wiebke Puls und Jochen Noch
Einführung: Barbara Wiedemann

 Schauspielhaus
 20 Euro, 10 Euro ermäßigt
 Schauspielhaus
 20 Euro, 10 Euro ermäßigt

„Wir haben es nicht gut gemacht.“

Frühjahr 1958: Ingeborg Bachmann – gefeierte Lyrikerin, Preisträgerin der Gruppe 47 und Coverstar des Spiegel – bringt gerade das Hörspiel Der gute Gott von Manhattan auf Sendung. Max Frisch, gestaltet gerade das Bühnenbild für Biedermann und die Brandstifter, schreibt der „jungen Dichterin“, wie begeistert er von ihrem Hörspiel ist. Mit Bachmanns Antwort im Juni 1958 beginnt eine Korrespondenz, die – vom Kennenlernen bis lange nach der Trennung – in fast 300 überlieferten Schriftstücken Zeugnis ablegt vom Leben, Lieben und Leiden eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur. Der dramatische Briefwechsel, der auch die Spannung zwischen Schriftstellerexistenz und Zweisamkeit thematisiert, zeichnet ein neues, überraschendes Bild der Beziehung und stellt tradierte Bewertungen und Schuldzuweisungen in Frage.

Wo verdichten sich Geist, Unmittelbarkeit und zeitgeschichtliche Sensibilität in so hohem Maße wie in den Briefwechseln deutschsprachiger Künstlerinnen und Intellektueller des 20. Jahrhunderts? In ihnen zeigt sich Raffinement einer Kultur des Briefwechsels in seiner letzten großen Blüte.