MK:

Coltan-Fieber: Connecting People

Ein Film von Jan-Christoph Gockel und Yves Ndagano

 Filmmuseum
 1 Stunde 17 Minuten
 Französisch, Englisch, Deutsch, Lingala, Maschi und Swahili
 Filmmuseum
 1 Stunde 17 Minuten
 Französisch, Englisch, Deutsch, Lingala, Maschi und Swahili

„Wir alle tragen ein Stückchen Kongo in der Hosentasche – unsere Smartphones.“ Yves Ndagano

Yves Ndagano ist ein ehemaliger Kindersoldat und Schürfer einer Coltan-Mine im Osten der Demokratischen Republik Kongo. In „Coltan-Fieber: Connecting People“ reist er erstmals zurück an die Orte seiner Kindheit, um sich seiner eigenen traumatischen Geschichte an deren Originalschauplätzen wieder zu bemächtigen. Mit einer Holzpuppe als sein Stellvertreter kann er das Unsagbare, was ihm geschehen ist, ausdrücken. Während des Filmdrehs zeigt sich, dass der Kampf um die Rohstoffe die Region immer noch bestimmt. Ndagano begegnet seinen Entführern, er kehrt zurück in die Coltan-Mine und an den Ort, an dem er zum Mörder gemacht wurde. Er versucht so aufzudecken, in welchem Zusammenhang sein Schicksal mit dem globalen Rohstoffhandel steht. Schließlich konfrontiert er auch seine Familie, die ihm jahrelang mit Ablehnung begegnet war – dann bricht während des Filmdrehs der Vulkan Nyiragongo aus…

Diesen inneren und äußeren Zerstörungen begegnet Yves Ndagano mit einem in Europa unterschätzen Konzept: der Reparatur. Dem Glauben, dass Dinge wiederhergestellt werden können und daraus Neues entstehen kann.

Pressestimmen

„Der Kameramann und Filmemacher Muhindo erschafft die Bilder dieser großartigen Trauma-Austreibung – und führt uns an Orte, an die Gockel wohl niemals gekommen wäre. (…) Und so ist ‘Coltan-Fieber: Connecting People’ dank der Pandemie eine faszinierende Umkehrung der Erzählperspektive zwischen globalem Norden und Süden geworden. (…) ‚Gut geht es mir nicht, wenn ich meine eigene Geschichte auf der Leinwand erlebe, aber ich muss sie einfach weiterverbreiten – bei uns im Kongo und hier im Westen‘, sagt er: Es ist sichtbar seine eigene Entscheidung und eben nicht die Brille eines weißen Regisseurs.“
 

Theater Heute • 1.3.22