MK:

KAMP

von Hotel Modern
Gastspiel im Rahmen des Internationalen Figurentheaterfestivals München

 Therese-Giehse-Halle
 Therese-Giehse-Halle

Aus winzig wird monströs: Alltag eines NS-Todeslagers

Die niederländische Künstler*innengruppe Hotel Modern nähert sich dem Unvorstellbaren der NS-Vernichtungsmaschinerie im Zweiten Weltkrieg – auf erstaunliche, körperlich nahegehende Weise. Arlène Hoornweg, Pauline Kalker und Herman Helle konfrontieren das Publikum mit dem Miniatur-Nachbau des KZ-Lagerkomplexes von Auschwitz-Birkenau. Baracken, Eisenbahnschienen, das Tor mit der Aufschrift ‚Arbeit macht frei‘ und dreitausend fingergroße Figuren füllen die Bühne.

Die multimediale Darstellung nähert sich dem Unvorstellbaren der NS-Vernichtungsmaschinerie – auf erstaunliche, körperlich nahegehende Weise. Die drei Spieler*innen bewegen sich wie riesenhafte Reporter*innen durch das Set. Sie setzen die Figuren, filmen mit Mikrokameras und zoomen wortlos in den Alltag des Vernichtungslagers hinein. Der Effekt ist dramatisch, egal, wie klein die Figürchen sein mögen.

Krieg ist ein häufig wiederkehrendes Thema in den Arbeiten der Gruppe: De Grote Oorlog zeigte den Ersten Weltkrieg aus der Sicht der Soldaten (2003 beim Spielart Festival). Es geht aber auch heiter: An der Staatsoper Stuttgart war Hotel Modern 2021/22 mit einem Live-Animationsfilm an Die Walküre beteiligt.

Im Anschluss an die Vorführung am 3. Nov. 2022 findet ein Publikumsgespräch mit Hotel Modern statt.

Im Rahmen des wunder. Internationales Figurentheaterfestival und in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München

  • Konzept & Spiel Herman Helle, Arlène Hoornweg, Pauline Kalker
  • Sounddesign & Live-Performance Ruud van der Pluijm
  • Bühnen- & Videotechnik Joris van Oosterhout, Edwin van Steenbergen , Aram Visser
  • Assistenz Set- & Puppenbau Cathrin Boer, Florus Groenewegen, Stefan Gross, Kirsten Hutschemakers, Wilco Kwerreveld, Brigid Noone , Annette Scheer, Dirk Vroemen, Heleen Wiemer, Marije de Wit
  • Beratung Montage Mirjam Koen