Foto: Sarah Vanhee

MK:

Breaking the Spell: Caroline Kapp/Bodies of Knowledge

Feministische Performance und Praktiken des Zusammen-Seins
Ein Festival- und Austauschformat
Performance und Workshop

 Therese-Giehse-Halle
 Englisch
 10 Euro, 6 Euro ermäßigt
 Therese-Giehse-Halle
 Englisch
 10 Euro, 6 Euro ermäßigt

Zum Festivalticket (4 x Breaking the Spell 14.-17. Juli für 20 Euro)

Leider muss die Performance Hold on to your dead. von Caroline Kapp krankheitbedingt entfallen. Die Ticketpreise wurden entsprechend auf 10 Euro (6 Euro ermäßigt) reduziert.

Kann das Theater oder eine Performance ein Raum für solidarischen Feminismus sein? Welches Wissen, wessen Ideen haben hier jenseits der eingeübten Formen Platz? Und wie müsste dieser Raum eingerichtet sein, damit er sich zwischen Vielen teilen ließe und zu Begegnungen mit dem vielleicht noch Unbekannten verführte? Im Rahmen von „Breaking the Spell“ arbeiten Künstler*innen an solidarischen Formen der Versammlung und Wissensweitergabe und laden das Publikum mit Performances, Lectures, Filmen und weiteren Einblicken in ihre künstlerischen Prozesse, zu neuen Wahrnehmungen und unerwarteten Begegnungen ein.

Bodies of Knowledge. Learning session(s)

bodies of knowledge (BOK) ist ein Ort, an dem Menschen voneinander lernen können. Dinge, die man normalerweise nicht in Institutionen oder durch Medien erfährt, erzählt von Stimmen, die nicht immer gehört werden, aus verschiedenen Teilen der Gesellschaft und der Welt. In BOK tauschen wir Wissen aus, das zu einer gerechteren und menschlicheren Gesellschaft beiträgt, und das von Lebensexperten und nicht von professionellen Autoritäten vermittelt wird. Es ist ein Raum, in dem man zuhören, fragen und sich austauschen kann. Es ist ein nomadisches Klassenzimmer, ein Kunstprojekt, eine Gemeinschaft.

Im Rahmen von Breaking the Spell in München wird BOK-Teammitglied Damla Ekin Tokel nach lokalen „bodies of knowledge“ suchen und sie zum Austausch einladen. Jeder ist herzlich eingeladen, an dieser Lernsitzung teilzunehmen und einem (Überraschungs-)Thema zu lauschen, das in den Tagen vor dieser öffentlichen Präsentation veröffentlicht wird.

BOK wurde von der belgischen Künstlerin Sarah Vanhee initiiert. Damla Ekin Tokel ist seit August 2021 Teil des aktuellen künstlerischen Teams, zusammen mit Flore Herman, Jean-Baptiste Polge und Sarah Vanhee.

Sie können die Lernsession von Bodies of Knowledge (20-21 Uhr) bei freiem Eintritt besuchen, wenn Sie vorher eine E-Mail an olivia.ebert@kammerspiele.de schreiben.

Hold on to your dead. Performance von Caroline Kapp

Unerwartet hat die Performerin im vergangenen Jahr mehrere Menschen verloren, die ihr nahestanden, und hat, als es geschah, die meisten von ihnen als Tote bei ihren Beerdigungen gesehen. Eine Frage drängt sich auf: Wie kann sie an ihren Toten festhalten? Keine leichte Frage, denn die toten Frauen ihrer Familie befinden sich alle in verschiedenen Stadien der Verwesung unter der Erde. Im Gegensatz zu den eher melancholischen deutschen Gedenktraditionen an Allerheiligen und Allerseelen entwickelt sie andere Formen des Festhaltens und des Miteinanders, die sie an diesem Abend teilen möchte. Denn warum sollte man die Toten loslassen, wenn man doch bei ihnen sitzen möchte?

Die Regisseurin und Performerin Caroline Kapp, 1988 in Mainz geboren, studierte Kultur- und Kommunikationswissenschaften und Theaterregie an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Mit ihrem Abschlussprojekt Messy History Lessons über Leerstellen in der weiblichen* Geschichtsschreibung gewann sie im Frühjahr 2020 das Körber Studio für junge Regisseure. Ihre forschungsbasierten Arbeiten hinterfragen immer wieder Erinnerungspolitik, den Körper darin und Identitätskonstruktionen in Bezug auf Deutschland.

Notes von Ivana Müller.

Notes ist eine Liebeserklärung an Bücher und lesende Menschen, inspiriert von der Praxis der „Marginalien“ aus dem 19. Jahrhundert. Vor dem Verschenken eines Buches an eine befreundete oder geliebte Person, schrieben die Schenkenden Gedanken und kleine Botschaften, sogenannte Marginalien, an den Rand, die den Text aufgreifen, ergänzen und das Buch personalisieren. Die Choreografin Ivana Müller greift mit ihrem Projekt „Notes“ (seit 2016) diese Praxis auf und lädt im Rahmen von Breaking the Spell jeweils vier Künstler*innen ein, ein Buch auszuwählen und nacheinander zu annotieren. Dabei ergänzen und überschreiben sich vier Perspektiven zu einer kollektiven Spur. Samara Hersch, Giorgia Ohnessian Nardin, Swoosh Lieu und Antonia Sagh haben im Vorfeld von „Breaking the Spell“ in München gemeinsam das Buch Spells: 21st Century Occult Poetry, herausgegeben von Rebecca Tamás und Sarah Shin, ausgewählt und jeweils mit persönlichen Notizen, Stickereien und anderen Zusätzen versehen. Das Buch reiste seit April 2022 von Paris nach Irland, von Irland nach Italien, von Italien in die Türkei – trägt die Spuren seiner Leser*innen und seiner Reisen – und kommt nun nach München. Vom 14. – 17. Juli wird das Buch mit den originalen Annotationen der Künstler*innen in einer kleinen Installation in der Therese-Giehse-Halle zugänglich gemacht und lädt in einer gemütlichen Umgebung zu neuen persönlichen Begegnungen ein: allein oder in einer kleinen Gruppe kann es durchgeblättert, (vor)gelesen und angesehen werden.

Die Installation ist täglich ab 19:30 Uhr zugänglich. Am Donnerstag, 17. Juli findet als Teil des Abendprogramms von Breaking the Spell ein Gespräch mit Ivana Müller und bisher an Notes beteiligten Künstler*innen über das Projekt und den Prozess statt (Moderation: Marta Keil, Olivia Ebert).

Das Projekt Breaking the Spell wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die Produktion „Notes“ von Ivana Müller wird mit Förderung durch das Institut Français präsentiert.
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Curatorial Statement by Marta Keil
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4 x Breaking the Spell 14.-17. Juli für 20 Euro