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Breaking the Spell: Alicja Czyczel/Giorgia Ohanesian Nardin

Feministische Performance und Praktiken des Zusammen-Seins
Ein Festival- und Austauschformat
Workshop

 Therese-Giehse-Halle
 Englisch
 15 Euro, 8 Euro ermäßigt
 Therese-Giehse-Halle
 Englisch
 15 Euro, 8 Euro ermäßigt

Zum Festivalticket (4 x Breaking the Spell 14.-17. Juli für 20 Euro)

Kann das Theater oder eine Performance ein Raum für solidarischen Feminismus sein? Welches Wissen, wessen Ideen haben hier jenseits der eingeübten Formen Platz? Und wie müsste dieser Raum eingerichtet sein, damit er sich zwischen Vielen teilen ließe und zu Begegnungen mit dem vielleicht noch Unbekannten verführte? Im Rahmen von „Breaking the Spell“ arbeiten Künstler*innen an solidarischen Formen der Versammlung und Wissensweitergabe und laden das Publikum mit Performances, Lectures, Filmen und weiteren Einblicken in ihre künstlerischen Prozesse, zu neuen Wahrnehmungen und unerwarteten Begegnungen ein.

Alicja Czyczel: Workshop

Der Workshop ist ein Format, bei dem wir so viel und so lange lernen, wie wir gemeinsam über Zeit, Körper und Länder hinweg verlernen. Alicja Czyczel lädt Sie ein, an einem Workshop teilzunehmen, in dem persönliche Erfahrungen, Verkörperungspraktiken, Poesie, experimentelle Anatomie, tiefes Zuhören und Bewegungsforschung aufeinandertreffen. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Menschen aller Altersgruppen und Fähigkeiten sind willkommen. Bitte bringen Sie bequeme Kleidung mit. Die Sprache des Workshops ist Englisch, aber Übersetzungen vor Ort sind willkommen.

Alicja Czyczel (she / her) - feministische Choreografin, Performerin und Pädagogin, aufgewachsen im postkommunistischen Polen, ausgebildet in Frankreich (Master exerce), arbeitet derzeit als freischaffende Künstlerin in Warschau. Sie betrachtet Choreografie, Tanzimprovisation und Somatik, die sie mit Kindern und Erwachsenen teilt, als befreiende Räume, um Emotionen und politischen Widerstand auszudrücken, Empathie zu vertiefen und widerstandsfähige Gemeinschaften aufzubauen. Sie ist Mitbegründerin des Kollektivs Przestrzeń Wspólna/Common Space. Als Macherin/Performerin/Forscherin arbeitete sie u.a. mit dem ICI-CCN Montpellier, dem Warschauer MoMA, dem Nationalen Institut für Musiktanz, der Art Stations Foundation, Ponderosa, dem Aomori Contemporary Art Center, und der Zachęta National Gallery of Art, Konteksty zusammen.

Giorgia Ohanesian Nardin: Premonition

Giorgia Ohanesian Nardin arbeitet als Künstler*in und unabhängige Researcher*in armenischer Abstammung im Kontext von Bewegung und Live-Performance. Giorgias Forschung besteht aus einer Sammlung von pädagogischen und performativen Formaten, die sich auf die Erfahrung von Vergnügen als eine Form des Widerstands gegen systemische Unterdrückung konzentrieren, indem sie einen queeren/transfeministischen Ansatz mit somatischen Praktiken in Verbindung bringen. Ausgebildet im Tanz, besteht Giorgias Arbeit aus Bewegung/Video/Text/Ton/Versammlungen und beschäftigt sich mit Erzählungen von Feindseligkeit, Überlebensstrategien, Ruhe, Reibung, Sinnlichkeit und Heilung.

I do not resign from gender.

I am not abdicating from gender.

How could I?

that would be to say that I am pure

that I am free

I am contextualized by gender

cartographies

how the pavement is laid out

what to do about dreaming maps

racialization

assimilation

what is recognized as tradition

genocide

genocide is geography

so what to do about my love

for places

maybe this is what Stockholm Syndrome looks like

In Fortsetzung der Forschung zur Wiederaneignung somatischer Geografien aus einer deokolonialen Perspektive denke ich über ein Solo für mich selbst nach, eine Konstellation, eine Reihe von Anmerkungen und Notizen sowie Gedanken und Gefühle, die zwischen Sprache, Bewegung und Klang oszillieren. Ich untersuche die Beziehung zwischen Sedimenten und Trümmern, Geografien, die in Körper eingeschrieben sind, die Vibration als Methode und die Oszillation als Gegengift.

Notes von Ivana Müller.

Notes ist eine Liebeserklärung an Bücher und lesende Menschen, inspiriert von der Praxis der „Marginalien“ aus dem 19. Jahrhundert. Vor dem Verschenken eines Buches an eine befreundete oder geliebte Person, schrieben die Schenkenden Gedanken und kleine Botschaften, sogenannte Marginalien, an den Rand, die den Text aufgreifen, ergänzen und das Buch personalisieren. Die Choreografin Ivana Müller greift mit ihrem Projekt „Notes“ (seit 2016) diese Praxis auf und lädt im Rahmen von Breaking the Spell jeweils vier Künstler*innen ein, ein Buch auszuwählen und nacheinander zu annotieren. Dabei ergänzen und überschreiben sich vier Perspektiven zu einer kollektiven Spur. Samara Hersch, Giorgia Ohnessian Nardin, Swoosh Lieu und Antonia Sagh haben im Vorfeld von „Breaking the Spell“ in München gemeinsam das Buch Spells: 21st Century Occult Poetry, herausgegeben von Rebecca Tamás und Sarah Shin, ausgewählt und jeweils mit persönlichen Notizen, Stickereien und anderen Zusätzen versehen. Das Buch reiste seit April 2022 von Paris nach Irland, von Irland nach Italien, von Italien in die Türkei – trägt die Spuren seiner Leser*innen und seiner Reisen – und kommt nun nach München. Vom 14. – 17. Juli wird das Buch mit den originalen Annotationen der Künstler*innen in einer kleinen Installation in der Therese-Giehse-Halle zugänglich gemacht und lädt in einer gemütlichen Umgebung zu neuen persönlichen Begegnungen ein: allein oder in einer kleinen Gruppe kann es durchgeblättert, (vor)gelesen und angesehen werden.

Die Installation ist täglich ab 19:30 Uhr zugänglich. Am Donnerstag, 17. Juli findet als Teil des Abendprogramms von Breaking the Spell ein Gespräch mit Ivana Müller und bisher an Notes beteiligten Künstler*innen über das Projekt und den Prozess statt (Moderation: Marta Keil, Olivia Ebert).

Das Projekt Breaking the Spell wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die Produktion „Notes“ von Ivana Müller wird mit Förderung durch das Institut Français präsentiert.
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Curatorial Statement by Marta Keil
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4 x Breaking the Spell 14.-17. Juli für 20 Euro