Foto: Diego Agull

MK:

Breaking the Spell: Agata Siniarska/Ivana Müller

Feministische Performance und Praktiken des Zusammen-Seins
Ein Festival- und Austauschformat

 Therese-Giehse-Halle
 2 Stunden
 Englisch
 15 Euro, 8 Euro ermäßigt
 Therese-Giehse-Halle
 2 Stunden
 Englisch
 15 Euro, 8 Euro ermäßigt

Feministische Performance und Praktiken des Zusammen-Seins

Zum Festivalticket (4 x Breaking the Spell 14.-17. Juli für 20 Euro)

Kann das Theater oder eine Performance ein Raum für solidarischen Feminismus sein? Welches Wissen, wessen Ideen haben hier jenseits der eingeübten Formen Platz? Und wie müsste dieser Raum eingerichtet sein, damit er sich zwischen Vielen teilen ließe und zu Begegnungen mit dem vielleicht noch Unbekannten verführte? Im Rahmen von „Breaking the Spell“ arbeiten Künstler*innen an solidarischen Formen der Versammlung und Wissensweitergabe und laden das Publikum mit Performances, Lectures, Filmen und weiteren Einblicken in ihre künstlerischen Prozesse, zu neuen Wahrnehmungen und unerwarteten Begegnungen ein.

Museum of the Anthropocene. Lecture Performance von Agata Siniarska

Das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten ist ein Ereignis ohne Denkmal, ohne Erinnerung oder soziales Bewusstsein, ein Archiv der stummen Geschichten, der unbemerkten Spuren und der Sprachlosigkeit. In der Abhängigkeit zwischen den Arten, aber auch zwischen den Menschen und alle anderen Lebewesen, wird ihr Aussterben zu einem Mitaussterben, zu einem Prozess des Mitsterbens. Wie können wir also unsere gemeinsame Zukunft gestalten, wie können wir eine gemeinsame Geschichte schreiben, nicht über die Welt, sondern in der Welt? Wenn wir Geschichten aus der Vergangenheit erzählen, welche Vergangenheit erzählen wir dann? Was soll verloren gehen, was bewahrt werden, was erinnert werden?

Agata Siniarska arbeitet im Bereich der erweiterten Choreografie. Ihre Praxis verortet sie zwischen der Art und Weise, wie wir über die Welt denken und wie wir uns in ihr bewegen – zwischen somatischen und ökologischen Landschaften, zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern.

Über die institutionelle Unterstützung hinaus sind die wichtigsten Strukturen, in denen Agata ihre Arbeit am ansiedelt, nicht-institutionelle Beziehungen als Orte für die Praxis des gemeinsamen Denkens. Dazu gehören: Partners in Craft, ein Kollektiv, dass sie zusammen mit Julia Rodriguez und Zeina Hanna ins Leben gerufen hat, und QUEST mit Eva Meyer-Keller, Katrin Hahner und William Wheeler. Agatas derzeitige Forschung untersucht die Idee eines Anthropozän-Museums, insbesondere seine Geister und Monster.

Notes von Ivana Müller.

Notes ist eine Liebeserklärung an Bücher und lesende Menschen, inspiriert von der Praxis der „Marginalien“ aus dem 19. Jahrhundert. Vor dem Verschenken eines Buches an eine befreundete oder geliebte Person, schrieben die Schenkenden Gedanken und kleine Botschaften, sogenannte Marginalien, an den Rand, die den Text aufgreifen, ergänzen und das Buch personalisieren. Die Choreografin Ivana Müller greift mit ihrem Projekt „Notes“ (seit 2016) diese Praxis auf und lädt im Rahmen von Breaking the Spell jeweils vier Künstler*innen ein, ein Buch auszuwählen und nacheinander zu annotieren. Dabei ergänzen und überschreiben sich vier Perspektiven zu einer kollektiven Spur. Samara Hersch, Giorgia Ohnessian Nardin, Swoosh Lieu und Antonia Sagh haben im Vorfeld von „Breaking the Spell“ in München gemeinsam das Buch Spells: 21st Century Occult Poetry, herausgegeben von Rebecca Tamás und Sarah Shin, ausgewählt und jeweils mit persönlichen Notizen, Stickereien und anderen Zusätzen versehen. Das Buch reiste seit April 2022 von Paris nach Irland, von Irland nach Italien, von Italien in die Türkei – trägt die Spuren seiner Leser*innen und seiner Reisen – und kommt nun nach München. Vom 14. – 17. Juli wird das Buch mit den originalen Annotationen der Künstler*innen in einer kleinen Installation in der Therese-Giehse-Halle zugänglich gemacht und lädt in einer gemütlichen Umgebung zu neuen persönlichen Begegnungen ein: allein oder in einer kleinen Gruppe kann es durchgeblättert, (vor)gelesen und angesehen werden.

Die Installation ist täglich ab 19:30 Uhr zugänglich. Am Donnerstag, 17. Juli findet als Teil des Abendprogramms von Breaking the Spell ein Gespräch mit Ivana Müller und bisher an Notes beteiligten Künstler*innen über das Projekt und den Prozess statt (Moderation: Marta Keil, Olivia Ebert).

Das Projekt Breaking the Spell wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die Produktion „Notes“ von Ivana Müller wird mit Förderung durch das Institut Français präsentiert.
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Curatorial Statement by Marta Keil
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4 x Breaking the Spell 14.-17. Juli für 20 Euro