MK:

Campus #10 "Das Erbe"

In einem System, das von der systematischen Ausbeutung migrantischer Menschen profitiert, ist es wichtig, auch im Theater nicht bei anti-rassistischen Luftschlössern stehen zu bleiben. Lasst uns über Geschichten sprechen, die nicht erzählt werden. Und darüber, warum.

MK: Campus #10 „Das Erbe MİRAS“

Donnerstag 23.03.2023

16:00 - 18:00 Uhr Probebühne 3, in den MK

Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung ab sofort unter: mitmachen@kammerspiele.de

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus

https://stadt.muenchen.de/infos/internationalewochengegenrassismus.html

Programm

(Anti)-Rassismus auf der Straße und im Theater

Donnerstag 23.03.2023

16:00 - 18:00 Uhr, Probebühne 3 in den Münchner Kammerspielen

Workshopleitung: Beritan Balci

Wir können unsere Zukunft nur verändern, wenn wir unsere Geschichte verstehen. Im Workshop werden wir uns ausgewählte rechtsterroristische Anschläge in Deutschland ansehen, und hierbei ein genaueres Augenmerk auf München legen (Oktoberfest Attentat, OEZ, NSU). Im Anschluss sehen wir uns an, wie unterschiedliche Autor*innen diese Anschläge und Morde künstlerisch verarbeitet haben, und wie es ist, diese Geschichten heute zu erzählen. Wir werden uns einem kritischen Blick rund um das Thema Diversität am Theater annähern. Welche Veränderungen braucht es noch? Und wie können wir diese kollektiv gestalten? Im zweiten Teil des Workshops geht es um konkrete Praxis: Wie verändert Rassismus die freie Kunst? Wie kann man darauf antworten? Wir stellen uns der Frage: welche Kämpfe wurden und werden bereits um Theaterhäuser geführt, wie können wir diese für unsere Anliegen nutzbar machen? Und letztlich: Wie weit wollen wir gehen? Wie (anti)-rassistisch sind wir wirklich?

Lasst uns gemeinsam überlegen, was wir tun können, welchen Kämpfen wir uns anschließen können, und wie Antirassismus hinter, auf und vor der Bühne aussieht!

„Confessions/Bekenntnisse“ von und mit Marléne Douty, Martin Weigel und Komi Togbonou

19:00 Uhr, Habibi Kiosk in den MK

Was könnte es bedeuten, mit Hilfe des Theaters gemeinsam zu dekolonisieren? In ihrer Probenarbeit werden die drei Texte zu ihrer eigenen Positionierung im Verhältnis von Togo und Deutschland, Afrika und Europa erarbeiten, sich mit Rassismus und Rassimuserfahrungen, den unterschiedlichen Stationen der deutsch-togoischen Geschichte – Togo war 1880-1914 deutsche Kolonie, anschließend bis 1960 französische Kolonie – und ihren Folgen bis heute auseinandersetzen. Jenseits des europäischen Konzepts einer Trennung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft möchten sie mit Zeugnissen von damals und heute arbeiten. In ihrer gemeinsamen musikalischen und performativen Praxis werden sie Echo-Räume für diese Stimmen schaffen, mit ihren Körpern und mittels soundinstallativer Mittel.

Das Erbe MİRAS

20:00 Uhr, Schauspielhaus

2 Tickets für 10€ erhaltet Ihr unter: mitmachen@kammerspiele.de

Theaterdonnerstag - Nachgespräch mit Produktionsbeteiligten von „Das Erbe MİRAS“

22:00 Uhr im Habibi Kiosk

Foto: Nils Schwarz

Beritan Balcı wurde 1998 in Kassel geboren, lebte bis zu ihrem dritten Lebensjahr in der Türkei und danach in Österreich. Ihre ersten Bühnenerfahrungen sammelte sie bei Wiener Brut, einem generationenübergreifenden Ensemble im Rahmen des Wiener Burgtheaters. Von 2018 bis 2020 studierte sie Politikwissenschaften an der Universität Wien und seit dem Sommersemester 2020 Schauspiel an der Theaterakademie August Everding. Im Sommer 2021 stand sie für den Film Elaha unter der Regie von Milena Aboyan im Hauptcast vor der Kamera. Elaha feiert auf der Berlinale 2023 in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ Weltpremiere. Ab der Spielzeit 2023 ist sie festes Ensemblemitglied am Schauspiel Essen