MK:

Herzlichen Glückwunsch!

Liat Fassberg wird für ihr Stück „In the Name of“ mit Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik 2021 ausgezeichnet. Die Münchner Kammerspiele werden den Text zur Uraufführung bringen und sich in der Folge erstmals zu einer weiteren Zusammenarbeit mit der Preisträgerin verbinden. Die Autorin Olivia Wenzel beschrieb als Sprecherin der Jury den Text, der in einer überaus kunstvollen grafischen Anordnung das Phänomen staatlich verordneter Zwangsadoptionen von Kindern in unterschiedlichen Gesellschaften untersucht, als „eine große Herausforderung für das Theater: er ist ein gut choreografiertes Chaos, in seiner Form radikal, in seinem Anspruch vermessen, in seiner Sprache dissonant. Er ist ein Wagnis und eine Erweiterung unserer Vorstellung dessen, was ein Theatertext ist oder sein kann“.

Die Autorin Olivia Wenzel beschrieb als Sprecherin der Jury den Text, der in einer überaus kunstvollen grafischen Anordnung das Phänomen staatlich verordneter Zwangsadoptionen von Kindern in unterschiedlichen Gesellschaften untersucht, als „eine große Herausforderung für das Theater: er ist ein gut choreografiertes Chaos, in seiner Form radikal, in seinem Anspruch vermessen, in seiner Sprache dissonant. Er ist ein Wagnis und eine Erweiterung unserer Vorstellung dessen, was ein Theatertext ist oder sein kann“.

Der Jury gehörten die Schriftstellerinnen Kathrin Röggla und Olivia Wenzel sowie Katrin Dirschwigl und Dr. Michael Ott (Kulturreferat der Landeshautstadt München), Dr. Dirk Olaf Hanke (Leiter des Drei Masken Verlags) und Tobias Schuster (Dramaturg & Mitglied des Künstlerischen Leitungsteams der Münchner Kammerspiele) an.

Der mit 5.000 EUR dotierte Publikumspreis, über dessen Vergabe die Zuschauer*innen im Saal wie auch im Stream abstimmten, ging an die Autorin Raphaela Bardutzky für ihr Stück „Fischer Fritz“. „Bardutzky konfrontiert uns mit dem Drama einer Pflegesituation auf so komische wie unerwartete Weise, in dem sie das Aufeinanderprallen von Sprachen, sozialen Milieus und Lebensweisen zum Mittelpunkt macht, immer auf der Höhe der Figuren – das Stück besticht durch seine vielschichtige Mischung aus Sprachspiel und sozialem Realismus“, lobte Kathrin Röggla vonseiten der Jury die Entscheidung des Publikums.

Neben Liat Fassberg und Raphaela Bardutzky waren vier weitere Autor*innen für den Münchner Förderpreis nominiert: Hannah Bründl, das Duo Sokola // Spreter und Maxi Zahn. Sie nahmen seit Mai an einem erstmals durchgeführten zweimonatigen Residenzprogramm an den Münchner Kammerspielen teil. Die Residenz konnte mit zusätzlichen Mitteln des Kulturreferats, des Drei Masken Verlags und des Vereins zur Förderung der Münchner Kammerspiele ermöglicht werden. Zum Ende der Residenz wurden am 26. Juni ihre Texte in Szenischen Lesungen vorgestellt und der Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik vergeben. Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis wird gemeinsam vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, dem Drei Masken Verlag und den Münchner Kammerspielen vergeben. Das Preisgeld wird gestiftet von der Edith und Werner Rieder Stiftung.

Mit Beginn der Intendanz von Barbara Mundel wurde der Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik neugestaltet und erweitert. Die Münchner Kammerspiele werden sich zukünftig mit der Preisträger*in zu einer langfristigen Zusammenarbeit über zwei Jahre verbinden. Neben der Uraufführung des prämierten Stücks wird im engen und kontinuierlichen Austausch an den Münchner Kammerspielen ein zweites Schreibprojekt entwickelt und zur Uraufführung gebracht.

„Mit diesem Autor*innen-Programm über zwei Jahre erproben wir eine in dieser Form neue Kooperation mit Autor*innen, indem wir sie kontinuierlich und langfristig über mehrere Projekte in unsere Produktionsprozesse einbinden. Wir erhoffen uns so neue Impulse für das Nachdenken über die Zusammenarbeit von Autor*innen, Theatern und Verlagen“, so Barbara Mundel, Intendantin der Münchner Kammerspiele.