MK:

Künstlerische Forschungsresidenzen

OPEN CALL bis zum 15. Juli 2022

Wie können Museum und Archiv (künstlerisch) auf die eigenen Leerstellen reagieren?

Das künstlerische Forschungsfeld Erinnerung als Arbeit an der Gegenwart der Münchner Kammerspiele sucht nach Kompliz*innen, die im Rahmen einer (ortsunabhängigen) künstlerischen Residenz die Leerstellen von Museen und Archiven erkunden:

Wie kann Ungreifbares archiviert und re-präsentiert werden?
Welchen Sound hat Erinnerungsarbeit?
Welche Materialität hat Vergessenes?

Im Rahmen dreier künstlerischer Forschungsresidenzen wollen wir Kurator*innen, Museumsmacher*innen und Bildendende Künstler*innen, Theatermacher*innen und Musiker*innen, Historiker*innen und Archivar*innen oder Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit musealer Erinnerungskultur einladen: Wofür gibt es keine Dokumente, die ins Depot wandern könnten? Wie ist eine Archäologie der Gegenwart möglich? Wie kann Ungewusstes, Beschwiegenes oder Verdrängtes dokumentiert werden? Wie können Forschungs- und Erinnerungslücken ausgestellt werden? Wie kennzeichnen wir nach erfolgter Restitution die vollzogene Rückgabe? Wie markieren wir Leerstellen, Vergessenes und Verdrängtes im Öffentlichen Raum?

Die Forschungsresidenzen können sowohl performative, musikalische als auch installative Arbeiten zum Ergebnis haben. Auch Projektentwürfe, deren Umsetzung schwierig oder noch unklar ist, können im Rahmen der Residenz weiterentwickelt und als Skizzen bei der Abschlusspräsentation (voraussichtlich 8. Dezember) vorgestellt werden.

Das künstlerische Forschungsfeld “Erinnerung als Arbeit an der Gegenwart”

Wir erkunden die Verschränkung historischer Forschung und künstlerischer Arbeit und suchen nach ästhetischen, bildungspolitischen und zivilgesellschaftlichen, lokalen und internationalen Perspektiven auf Erinnerungskultur. Wir erforschen räumliche, biographische und historische Verflechtungen und versuchen, durch eine kaleidoskopische Perspektivierung der Vergangenheit, unser Geschichtsverständnis anzureichern. Wie verändert sich Erinnerungskultur in einer Gesellschaft, die ihre eigene radikale Vielfalt anerkannt hat?

Schwerpunkt der Ausschreibung

Den thematischen Schwerpunkt der Ausschreibung bildet das NS-Unrecht und die Schicksale der NS-Verfolgten, insbesondere die Perspektiven und Erinnerungsformen der Überlebenden und ihrer Nachkommen, u.a. von Sinti*zze und Romnja, Jüdinnen und Juden, von Homosexuellen oder Menschen mit Behinderung. Vielleicht ist die Erforschung der (musealen) Leerstelle der Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit der eigenen Gegenwart?

Einreichungen, die sich mit einem konkreten Ort befassen, werden bevorzugt behandelt. Eine Bindung an die Stadt München ist dabei jedoch keinesfalls vonnöten.

Umfang der Residenz

Die Residenzen sind jeweils mit 5 000 Euro ausgestattet (Reisen, Materialkosten und Stipendium und bei Gruppenbewerbungen aufteilbar). Fügen Sie bitte einen schlichten Budgetplan der Bewerbung bei. Die Abschlussbeiträge der Residenzen sollen im Rahmen des Festivals Erinnerungskulturen an den Münchner Kammerspielen (voraussichtlich am 8. Dezember) präsentiert werden. Alle Residenzen werden durch eine aktive Pressearbeit (einschließlich sozialer Medien) begleitet.

Bewerbungsinformationen

Einzureichen sind: zwei Seiten Projektskizze (zzgl. Bilder) sowie künstlerische Lebensläufe der Beteiligten und ein Budgetplan (siehe Umfang der Residenz).

Die Auswahl der Residenzen trifft eine Fachjury Ende Juli 2022.

Wir freuen uns über Bewerbungen bis zum 15. Juli (verlängert) an erinnerungsarbeit.mk@kammerspiele.de

Die gesammelten Informationen zu den Künstlerischen Forschungsresidenzen und zur Bewerbung finden Sie in diesem PDF: Künstlerische Forschungsresidenzen

Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)