MK:

Spielzeit 25/26

Liebes Publikum,

wir begrüßen Sie und euch herzlich zur Spielzeit 25/26 in den Münchner Kammerspielen – einem Ort der Neugier, des Nachdenkens, des Zusammenseins. Hier wollen wir zusammen Gegenwart und Zukunft künstlerisch verhandeln.

In dieser Saison geht es in unseren Stücken um viel, eigentlich um alles: um Krieg und Frieden, ums Vertriebenwerden und Am-richtigen-Platz-Sein, um Frauen* und Widerstand und natürlich – das steckt in allem, was wir tun – um Hoffnung und Liebe. Wenn wir sagen: Es geht um alles, meinen wir vor allem ein Wachwerden, den dringenden Aufruf, Widerstand zu leisten angesichts der Bedrohung von Demokratie, des Vergessens unserer Geschichte.

Die Vergegenwärtigung von Geschichte zieht sich deswegen als Faden durch unser Programm. Sie braucht es – wie wir finden – unbedingt, um in der Gegenwart überhaupt ankommen und sie verstehen zu können.

Wir wollen die Dimensionen von Auslöschung erforschen, die Kontinuität des Autoritären verstehen. Auch die noch nicht erzählten Schicksale von gestern sind wichtig für heute und morgen. Denn: Nur das, was erzählt wird, trägt zu unserer Sicht auf die Wirklichkeit bei.

Spielzeit 25/26
Premieren 25/26
Premiere 4.10.
Wallenstein

7 Stunden Krieg, Hybris, Frieden: Guten Appetit! • Regie: Jan-Christoph Gockel • Ein Schlachtfest in sieben Gängen • Nach Friedrich Schiller

Premiere 8.10. UA
Bevor ich es vergesse

Die Geschichte einer Versöhnung • Inszenierung, Fassung und Spiel: Wiebke Puls • Abschied vom Vater • Nach dem Roman von Anne Pauly

Premiere 24.10. UA
Wachse oder Weiche

Ein Abend mit Raiffeisenbank, Riesenkürbis und Allgäublues • Regie und musikalische Leitung: Maxi Schafroth • Über die Faszination des Wachstums. • Eine Theater-, Kabarett-, Musik-Fusion mit Maximilian Schafroth

Premiere 30.10. UA
Zeit ohne Gefühle

Das Vergangene vergeht nicht • Regie: Christine Umpfenbach • Eine Erzählung aus Feldafing über uns alle von Lena Gorelik

Premiere 4.12. UA
Play Auerbach!

Der „Messias der Überlebenden“ – gründlich vergessen! • Regie: Sandra Strunz • Eine Münchner Erinnerungsrevue • Von Avishai Milstein

Premiere 16.1.26
Love me tender

Was würdest du riskieren, um frei zu sein? • Regie: Felicitas Brucker • Eine Grenzüberschreitung • Nach dem Roman von Constance Debré

17.1.26
Pinocchio

Kleine Puppe aus Pinienholz, wach auf! • Regie: Wu Tsang • Eine fantastische Abenteuerreise • von Moved by the Motion nach dem Roman von Carlo Collodi

Premiere 14.2.26 UA
Anna, Mascha und Julia

Wilde Montage, bekannte Figuren, neue Show! • Regie: Lizzy Timmers • (K)ein Stück von Tschechow • Jahrgangsinszenierung der Otto Falckenberg Schule

Premiere 6.3.26
Meister und Margarita

Glauben Sie wenigstens an den Teufel! • Regie: Jette Steckel • Ein metaphysischer Thriller • Nach dem Roman von Michail Bulgakow

Premiere 27.3.26 UA
Wokey Wokey

Ein steiler Ritt auf der Backlash-Welle • Regie: Nora Abdel-Maksoud • Ein lustig-trauriges Theaterstück über das Remake einer Verfilmung eines sehr bekannten und sehr guten Romans „1984“ • Von Nora Abdel-Maksoud

Nächster Termin 2.4.26
Fräulein Else

„Aber ich war noch nie so vernünftig.“ • Regie: Leonie Böhm • Frei nach Arthur Schnitzler • von Leonie Böhm und Julia Riedler

UA
Enjoy Schatz

Zwischen Künstlerin, Frau und Kunstfigur • Regie: Sarah Kohm • Von Jovana Reisinger • In einer Fassung von Veronika Bachfischer, Sarah Kohm, Elisa Leroy und Jovana Reisinger

Premiere 26.4.26
Eurydike und Orpheus

Man wird ja wohl noch auf Unsterblichkeit hoffen dürfen • Regie: Anna Smolar • Musiktheater über die Hoffnung auf unsterbliche Liebe • Nach einem Libretto von Robert Bolesto mit Musik von Jan Duszyński

Premiere 25.4.26 UA
Ein neues Tanztheaterstück

Hallo, Körper! • Regie: Doris Uhlich • Von Doris Uhlich

Mein kleines Prachttier

In the name of Love • Regie: Leonie Böhm • nach dem Roman von Lucas Rijneveld • Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen

Museum of Human Hunting

Über die Jagd nach Menschen im Kontext der EU-Grenzpolitik • Konzept und Regie: Thomas Bellinck • Eine Audioinstallation von Thomas Bellinck

-
Wohin jetzt?

„Wie kann man an einen Moment zurückkehren, den man nie verlassen hat?“

Oded Wolkstein

Was ist das?


Ein Programmschwerpunkt zur Kernfrage jüdischen Lebens „Wohin jetzt?“ in verschiedenen Zeiten: Von Oktober bis Dezember 2025 präsentieren wir zwei Uraufführungen jüdischer Autor*innen, dazu Filme, Diskussionen,
Lesungen und ein umfangreiches künstlerisches Vermittlungsprogramm für Schüler*innen.

Worum geht’s?


„Wohin jetzt?“ bezieht sich einerseits auf die Zeit direkt nach 1945, als Hunderttausende Juden*Jüdinnen sich entschieden, Deutschland (wieder) zu verlassen. „Wohin jetzt?“ bezieht sich aber auch ganz aktuell auf unsere Zeit – auf die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, auf den 7. Oktober 2023 und auf den massiven Anstieg antisemitischer Vorfälle. „Wo sollen/können/wollen wir hin, wo ist ein lebenswertes Leben möglich?“ ist die Frage, die sich für Juden*Jüdinnen weltweit stellt – und der wir uns künstlerisch widmen.

Mit wem ist das?


„Wohin jetzt?“ wird kuratiert in Zusammenarbeit mit dem Institut für Neue Soziale Plastik und gemeinsam veranstaltet mit dem Jüdischen Museum München, der Monacensia, der Cinematheque Haifa und dem Institute for Hebrew Literature.

Programmschwerpunkt von Oktober bis Dezember 2025. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Premiere 30.10. UA
Zeit ohne Gefühle

Das Vergangene vergeht nicht • Regie: Christine Umpfenbach • Eine Erzählung aus Feldafing über uns alle von Lena Gorelik

Premiere 4.12. UA
Play Auerbach!

Der „Messias der Überlebenden“ – gründlich vergessen! • Regie: Sandra Strunz • Eine Münchner Erinnerungsrevue • Von Avishai Milstein

-
Weiter im Spielplan
Werkraum

Die Tür ist offen, die Herzen sind es auch – und zum Glück auch die Bar. Im dritten Stock des Blauen Hauses wartet der Werkraum und die TAMTAM Treppenbar auf Dich und Euch. Komm wie du bist und geh wann
du willst. Meistens bleibst du eh.

„Glam the Future“ Nachhaltigkeit im Werkraum:

Die Kammerspiele setzen sich kontinuierlich mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinander. In der Spielzeit 2025/26 gehen wir im Werkraum noch einen Schritt weiter und erforschen, wie Theater nachhaltig und klimaneutral produziert werden kann. Nachhaltigkeit ist keine Bürde, sondern zukunftssichernde Notwendigkeit – und als solche wollen wir sie feiern! Deswegen wird der Werkraum im Laufe der Spielzeit klimaneutral.

Gefördert im Programm „Fonds Zero“ der Kulturstiftung des Bundes

Next Generation im Werkraum:

Der Werkraum ist Bühne und Labor der Jugendclubs und der Otto Falckenberg Schule – der Fachakademie für Schauspiel und Regie der Stadt München. In eigenen und professionell angeleiteten Arbeiten zeigt die kommende Generation, was die Zukunft fürs Theater bereithält.

MK forscht
Werkraum
2x241 Titel doppelt so gut wie Martin Kippenberger

von Frankfurter Hauptschule

-
Habibi Kiosk

Der Auftrag: Wir retten die Maximilianstraße!

Im Habibi Kiosk werden verdrängte Geschichten und Ideen von Münchner*innen und ihren Verbündeten zu Kunst, Begegnung und Teilhabe. Ein Ort, an dem durch künstlerische Kollaborationen neue Allianzen entstehen. Veranstaltungen – Konzerte, Gespräche und Workshops – sind hier stets kostenfrei.

Di – Fr 16:00 – 20:00 und bei Veranstaltungen geöffnet
Programm und Infos auf Instagram: @habibi_kiosk

MK forscht
MK: Musik

Musik im Theater sucht das erzählerische Potenzial von Musik. Heraus kommen internationale Konzerte, aber auch eigene Produktionen aus München.

15.10. Konzert Musik
Die Gruppe Ja, Panik: Musik gegen Musik

Dostojewski in der Disco? Die österreichischen Nihilisten laden zu einem ihrer seltenen Konzerte

8.11. 9.11. Party Konzert Musik
EROBIQUE: Simply The Best

Stühle raus aus dem Schauspielhaus — die lebende Discokugel kommt in die Stadt!

Stehendes Publikum im Schauspielhaus während eines Konzertes.
MK forscht
-

MK: JCOM

Orchestra in Residence

Seit vielen Jahren sind Konzerte des „Jewish Chamber Orchestra Munich“ ein fester Bestandteil unseres Spielplans. Auf kluge Art erkunden ihre Konzerte jüdisches Leben in Deutschland und darüber hinaus. Das von Daniel Grossmann geleitete Orchester holt hervor, was viel zu oft im Verborgenen bleibt. Das Zusammenspiel von Musik und Theater entfaltet hier ein enormes erzählerisches Potenzial.

Nun öffnen wir ein nächstes Kapitel unserer Zusammenarbeit: Das JCOM wird zum „Orchestra in Residence“ der Münchner Kammerspiele. Ab der kommenden Spielzeit finden alle seine München-Konzerte bei uns statt – mit Ausnahme des traditionellen Neujahrskonzerts. Wir freuen uns auf gemeinsame Produktionen und viele rauschende Konzertabende.

Weitere Termine in der Spielzeit 25/26

Die Goldberg-Variationen 24.11.
Mendele Lohengrin: Ein Klezmer-Singspiel 28.1. & 8.2.
Minimal Opera: Herzog Blaubarts Burg 15.3.
Paul Ben-Haim: Eine Konzert-Biographie 20.4.
Das jüdische Italien 20.5.

Michel Friedman spricht mit:

Katrin Eigendorf 23.10.
Harald Lesch 19.11.
Carlo Masala 14.1.
Aladin El-Mafaalani 27.2.
Aline Abboud 13.3.

Der Philosoph, Publizist und Autor Michel Friedman ist und bleibt einer der schärfsten Beobachter unseres Zeitgeschehens. Seit der Spielzeit 2024/25 trifft er auf der Bühne des Schauspielhauses monatlich prominente Gäste zum Gespräch über zentrale Begriffe einer demokratischen Gesellschaft. In der Spielzeit 2025/26 führen wir die Gesprächsreihe fort. Seien Sie gespannt auf diese und weitere Gäste!

In Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek

Gastspiele
17.10. 18.10. Gastspiel Werkraum
oder kann das weg

Von Serge Okunev

28.10. 29.10. Gastspiel
Die große Klassenrevue

Christiane Rösinger / HAU

MK: Mitmachen

Die Plattform zum Mitdenken, Mitreden und Mitmachen. Der Ort für Begegnungen, Kooperationen, künstlerische Auseinandersetzungen und spielerische Experimente. Die Einladung zu Führungen, Workshops, Theaterclubs, Gesprächen mit Künstler*innen und mehr. Kommt und macht mit!

Programm Mitmachen
MK: Mitmachen
All Abled Arts

Seit fünf Jahren ist Inklusion kein Zusatzprogramm, sondern Teil des Selbstverständnisses der Münchner Kammerspiele. Unser inklusives Ensemble wächst, probiert aus, stellt Fragen – und verändert dabei nachhaltig, wie Theater gemacht wird. Künstler*innen mit und ohne Beeinträchtigung arbeiten hier selbstverständlich zusammen. Nicht als Ausnahme. Sondern als Teil des Systems.

In einem kleinen Raum sitzen mehrere Leute, die bunt und extravagant gekleidet sind.
MK forscht

Ich will nicht dauernd Hilfe von anderen

Ich will viele Sachen alleine schaffen

Ob kleine oder große Augen das ist ganz egal

Jeder ist normal

Meine Augen sind besonders,
nicht gerade die besten

Aber sie leisten mir jeden Tag große Dienste.

Für mich ist meine Behinderung nicht das Wichtigste

Möchte trotzdem leben wie jemand der nicht behindert ist

Dass man sieht ist
ein großes Geschenk

manchmal sage ich aus Spaß:
es ist gut, wenn man nicht immer alles so deutlich sieht

Zum Beispiel wenn ich Theater spiele und mich auf der Bühne bewege.
Es passiert schon mal, dass ich eine Begrenzung nicht sehe und stürze.

Ich stehe gleich wieder auf und sage Alles in Ordnung auch wenn es etwas weh tut und ich mich ärgere.

Aber bei anderen geht auch mal was schief.

Oft fragen sie, was sie verbessern können

Ich denke dann gelegentlich
ich will so sein wie ihr
Aber jeder ist verschieden

Johanna Kappauf

Hallo, Abo!

Das Abo ist eine Einladung, immer wieder neu innovative Theaterkunst zu entdecken, inspirierende Abende zu verbringen, gemeinsam über die Wirklichkeit nachzudenken.

Alle Abo-Serien umfassen vier bis sechs Vorstellungen im Schauspielhaus mit Platzreservierung und Terminebekanntgabe für die ganze Spielzeit.

Service Hallo, Abo!

Hier finden Sie alle Abotermine.

Service Abotermine 25/26

Aufzeichnung der Pressekonferenz